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Lexikon

Spezialeinheiten

Schajetet 13

Schajetet 13

Die Schajetet 13 [Hebräisch: 13 שַׁיֶּטֶת; Deutsch: Flottille 13] ist eine Kampfschwimmereinheit der israelischen Marine (Israel Defense Forces; IDF).

Geschichte

Die Schajetet 13 hat seine Wurzeln in der Ha’Chulya [Hebräisch: החוליה], einer Sondergruppe des Palyam [Hebräisch: פלי"ם; eine Abkürzung von Plugat HaYam; פלוגת הים], für Sabotageaktionen gegen die britische Mandatsregierung. Sie war eine Marinekompanie und ist die Keimzelle der Israelischen Marine.

Mit der Staatsgründung Israels wurde der Palyam aufgelöst und in die israelische Marine übernommen und es wurden zwei Sondereinheiten geschaffen: Die Unterwassersabotage und die Sprengboote. Am 1. Januar 1950 wurden die beiden Sondereinheiten zusammengelegt und daraus die Schajetet 13 gegründet.

In den ersten Jahren wurden die Notwendigkeit und die Existenz einer eigenen maritimen Spezialeinheit innerhalb des israelischen Militärs kritisch gesehen, was dazu führte, dass der Einheit anfangs nur ein geringes Budget zur Verfügung stand. Das hatte in den ersten Jahren zur Folge, dass eine ganze Reihe von Operationen scheiterte.

Aufgabe

Die Schajetet 13 ist zu Lande, zu Wasser und aus der Luft einsetzbar. Ihr Einsatzspektrum umfasst Aufklärung und die Abwehr feindlicher Aufklärung, direkte Kampfeinsätze, asymmetrische Kriegführung, Antiterrorkampf und Geiselbefreiung.

Da sie meist nur in kleinen Teams operiert, haben sie eine geringe Feuerkraft und können, wenn sie von größeren Einheiten entdeckt werden, leicht aufgerieben werden. Daher ist es wichtig, dass sie während des Einsatzes unentdeckt bleiben und die Rückzugsroute gesichert ist.

Zusammenarbeit

Einsätze

1970

Als Reaktion auf die Verfolgung der syrischen Juden und deren Bemühungen nach Israel zu fliehen, startete die israelische Regierung die Operation Blanket. In dieser vom Mossad geleiteten Operation, die sich über einige Jahre hinzog, drangen Teams der Schajetet 13 und Agenten des Mossad unbemerkt in Syrien ein und agierten dort Undercover. Es gelang nur ein paar Dutzend junge Juden nach Israel zu bringen.

1973

Am 9. April verließen Schnellboote der israelischen Marine mit Spezialeinheiten an Bord den Marinestützpunkt Haifa. Als die Schnellboote die Küste von Beirut (Libanon) erreichten, fuhren die Spezialeinheiten mit Zodiac Schlauchbooten zum Strand. Um nicht gehört zu werden, wurden die Motoren abgeschaltet und die letzten 100 Meter des Weges mit Paddeln zurückgelegt. Am Strand warteten Agenten des Mossad mit Autos und fuhren die Soldaten zu ihren Zielen.

Drei Teams des Sajeret Matkal betraten ihr Zielgebäude und platzierten Sprengzünder an den Wohnungstüren ihrer Ziele, während ein weiteres Team draußen blieb, um Verstärkung durch die PLO oder Gendarmen der libanesische Sicherheitskräfte (ISF) abzuwehren. Nachdem die Türen gesprengt waren, stürmten die Teams die Wohnungen der drei hochrangigen Führer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und neutralisierten diese, sowie deren Wachen. Zur gleichen Zeit lieferte sich das Sicherungsteam ein Feuergefecht mit ein paar Dutzend libanesischen ISF-Gendarmen und PLO-Kämpfern, die sich aber aufgrund der massiven Feuerkraft des Sicherungsteam zurückziehen mussten.

Ein Team von der Hativat HaTzanhanim (35th Paratroopers Brigade) stürmte ein mehrstöckiges Gebäude, in dem Kämpfer der Terrorgruppe Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) untergebracht waren. Das Team stieß schon früh auf starken Widerstand von fast 100 Terroristen, die das Gebäude bewachten. Die bewaffneten PFLP-Teams in den oberen Stockwerken des Gebäudes versuchten wiederholt, mit dem Aufzug ins Erdgeschoss zu gelangen und sich dem Kampf anzuschließen, aber jedes Team wurde von den Fallschirmjägern, die in der Nähe der Türen warteten, vollständig neutralisiert. Den Fallschirmjägern gelang es, eine große Sprengladung im Inneren des Gebäudes zu platzieren und zur Detonation zu bringen, wodurch ein Teil des Gebäudes einstürzte. Nach der Sprengung wurde eine Evakuierung aus der Luft angefordert und die Fallschirmjäger wurden von Hubschraubern der israelischen Luftwaffe ausgeflogen.

Zwei weitere Teams des Sajeret Matkal griffen das Hauptquartier und eine Werkstatt der Terrorgruppe Fatah im Süden Beiruts (Libanon) an.

Ein Team der Schajetet 13 griff im Norden Beiruts eine kleine Sprengstoffwerkstatt der Terrorgruppe Fatah an, neutralisierte alle anwesenden Terroristen und zerstörte die Werkstatt.

Ein weiteres Team der Hativat HaTzanhanim griff die Hauptgarage der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) südlich von Sidon an, neutralisierte alle PLO-Kämpfer, zerstörten das Gebäude und die Fahrzeuge.

Zwar konnten alle Zielpersonen neutralisiert werden, aber etliche unbeteiligte libanesische Sicherheitskräfte kamen bei dem Gefecht ums Leben. Anschließend gelang die Ex-Filtration ohne eigene Verluste.

Die israelische Operation Spring of Youth wird als Teil der Operation Zorn Gottes angesehen, Israels Vergeltung für die Geiselnahme und das Massaker bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München, bei dem neun israelischen Sportler getötet wurden.

1973

Im Jom-Kippur-Krieg (6. bis 25. Oktober) infiltrierten Teams der Schajetet 13 die ägyptischen Häfen in Hurghada und Port Said und versenkten fünf ägyptische Kriegsschiffe.

1982

Nachdem die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern zugenommen hatten, marschierte die israelische Armee am 6. Juni in den Libanon ein und rückte bis Beirut (Libanon) vor. Es war der erste größere Arabisch-Israelische Konflikt, den Israel begann. Während des Libanonkriegs hat sich die Schajetet 13 in etlichen erfolgreichen Operationen sowohl auf israelischem als auch auf libanesischem Gebiet eine exzellente Einsatzstatistik erarbeitet, bei der sie keine Verluste erlitten haben. Typische Einsatzmuster waren das erfolgreiche Verhindern der maritimen Infiltration durch die Terrororganisation Hisbollah, die Lokalisierung und das Ausheben etlicher ihrer Führungszentren und das Verminen ihrer bevorzugten Routen nach Israel.

1984

Mit der Operation Moses wurden Tausende äthiopischer Juden nach Israel evakuiert. Dazu hatte der Mossad ein Tauchresort an der sudanesischen Küste eingerichtet, um Juden auf der Flucht aus Äthiopien einen Anlaufpunkt zu bieten. Nachts kamen Soldaten der Schajetet 13 mit Schlauchbooten und brachten die Flüchtlinge zu einem vor der Küste wartenden Schiff der israelischen Marine.

1987

Soldaten der Schajetet 13 führen verdeckte Operationen während der Ersten Intifada (Dezember 1987 bis September 1993) durch.

1988

Am 16. April nahm die Schajetet 13 zusammen mit der Sajeret Matkal und Agenten des Mossad an der Neutralisierung von Khalil al-Wazir (bekannt unter dem Pseudonym Abu Jihad; Deutsch: Vater des Dschihad), einem palästinensischer Politiker und stellvertretender Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), in seinem Haus in Tunesien teil.

2000

Während der Zweiten Intifada (September 2000 bis Februar 2005) wurden erstmals wieder Soldaten der Schajetet 13 auch ohne maritimen Bezug in reinen Landoperationen eingesetzt, vornehmlich in Antiterroroperationen im Westjordanland und Gazastreifen. Dabei führten sie in zahllosen Einsätzen gezielte Neutralisierung von Führern der Terrororganisation Hamas durch oder entführten diese. Gleichzeitig bekämpften sie auf dieselbe Weise die Gruppierungen Islamischer Dschihad und al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, welche maßgeblich für die Förderung und den Einsatz von Selbstmordattentätern verantwortlich zeichneten.

2003

Soldaten der Schajetet 13 brachten die Frachter Karine A und Santorini auf, welche große Mengen geschmuggelter Waffen für die palästinensischen Kämpfer an Bord hatten. Die Kaperung der Karine A (Operation Noah's Ark) wurde durch einen Hinweis der CIA möglich und war die diffizilste Operation dieser Art.

2006

Am 5. August, während des Libanonkrieges, führte die Schajetet 13 die Operation Tyre Raid durch. Die Einheit überfiel einen Wohnblock in Tyrus (Libanon), in dem sich hohe Kommandeure der Terrororganisation Hisbollah aufhielten. Nach israelischen Quellen wurden zwischen 6 und 10 Hisbollah-Kämpfer neutralisiert. Die IDF gab zu, dass den hohen Hisbollah-Befehlshabern, die das Hauptziel des Überfalls gewesen waren, die Flucht gelungen war.

2008

Nach Angaben der Sunday Times, sind Scharfschützen der Shajetet 13 für die Neutralisierung des syrischen Generals Muhammad Suleiman auf einer Yacht verantwortlich.

2008

Während der Operation Cast Lead (Dezember 2008 bis Januar 2009) landeten Kommandos der Schajetet 13 an der Küste des Gazastreifens, um Stützpunkte der Terrororganisation Hamas zu zerstören. Unbestätigten Berichten zufolge, war die Schajetet 13 auch an zwei israelischen Luftangriffen im Sudan beteiligt. Dabei wurden ein Transport-Konvoi von 17 Lastwagen und ein iranisches Schiff angegriffen, mit denen Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt werden sollten.

2009

Am 4. November wurde das unter antiguanischer Flagge fahrende Schiff MV Francop, das Waffen und Munition vom Iran zur Terrororganisation Hisbollah transportierte, erfolgreich von der Shajetet 13 geentert. Bei der anschließenden Inspektion wurden die gut versteckten Waffen und Munition gefunden.

2010

Am 31. Mai nahmen Teams der Schajetet 13 an der Operation Sea Breeze (oder Operation Sky Winds) gegen mehrere Schiffe teil, die versuchten die Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen.

Die Teams, bewaffnet mit nicht-tödlichen Waffen und 9-mm-Pistolen, seilten sich von Hubschraubern ab oder enterten von Schnellbooten aus, meist unter passivem Widerstand, die Schiffe. An Bord der MV Mavi Marmara wurde das Team jedoch von Dutzenden (friedlichen) Aktivisten brutal angegriffen, die mit Messern, Eisenstangen, Steinschleudern und improvisierten Waffen bewaffnet waren (angeblich auch mit Schusswaffen). Während der Enterung, wurden drei Soldaten von den Aktivisten gefangen genommen, unter Deck gebracht und vorübergehend in einer Kabine festgehalten.

Nachdem Verhandlungen erfolglos blieben und die Aktivisten weiterhin mit brutaler Gewalt die Übernahme des Schiffes verhinderten, wurde die Vorgehensweise geändert und nach kurzer Zeit war das Schiff unter Kontrolle. Neun Aktivisten wurden neutralisiert, mehrere verwundet, wie auch sieben Soldaten der Schajetet 13, zwei davon schwer. Anschließend enterten und beschlagnahmte die Schajetet 13 das Hilfsschiff MV Rachel Corrie ohne Widerstand.

2011

Am 15. März nahm die Schajetet 13 an der Operation Iron Law teil, um das in deutschem Besitz und unter liberianische Flagge fahrende Frachtschiff Victoria aufzubringen. Nach Erkenntnissen des Mossad transportierte das Schiff 50 Tonnen Waffen für die Terrororganisation Hamas. Die Victoria war von Mersin in der Türkei auf dem Weg nach El-Arish in Ägypten. Etwa 200 Seemeilen von der israelischen Küste entfernt wurde es von Sa'ar 5 Korvetten der israelischen Marine abgefangen und Soldaten der Schajetet 13 zur Victoria zwecks einer Inspektion übergesetzt. In 39 der 100 Container wurden versteckt unter syrischen Linsen und Baumwolle die Waffen entdeckt. Das Schiff wurde beschlagnahmt und in den Hafen Ashdod geleitet. Dort wurden weitere Inspektionen durchgeführt und die Waffen entladen.

2014

Während des Israel-Gaza-Konflikts führte die Schajetet 13 zahlreiche Missionen (Operation Protective Edge) gegen Raketenstartpositionen der Terrororganisation Hamas durch. Unter anderem überfielen sie einen Bereich, von dem aus Langstreckenraketen auf Hubschrauber und Kriegsschiffe abgefeuert wurden und töteten drei Hamas-Kämpfer.

2014

Am 5. März brachten Soldaten der Schajetet 13 das unter panamaischer Flagge fahrende Schiff Klos-C im Roten Meer vor der eritreischen Küste auf (Operation Full Disclosure) und beschlagnahmte die Ladung. Nach israelischen Angaben befanden sich an Bord des aus dem Iran über Irak kommenden Frachtschiffs neben Zement moderne Boden-Boden-Raketen des syrischen Typs M-302 mit einer Reichweite von rund 160 km, die für die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen bestimmt waren.

2019 bis 2021

Während der Krise am Persischen Golf führten Teams der Schajetet 13 Angriffe mit Haftminen auf zahlreiche iranische Frachtschiffe durch, die Öl und Waffen nach Syrien transportierten.

Nicht bestätigt ist der Angriff auf die MV Saviz, bei der es sich um ein Geheimdienstschiff der Islamischen Revolutionsgarden (Iran) handelt, das im April 2021 durch eine Haftmine schwer beschädigt wurde.

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