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Lexikon

Maritimes

Matrosenknoten

Geschichte des Matrosenknotens

Nicht belegt, aber schön ist die Geschichte, dass die Königin von England aus Anlass des Todes von Lord Nelson (21.10.1805) das schwarze Tuch als Zeichen der Trauer für die britische Marine gestiftet haben soll.

Die deutsche Marine, die in Sachen Matrosenuniform die englische Ausführung übernahm, hat 1872/73 den eingewebten blauen Diagonalstreifen eingeführt. Dieser soll beim Binden des Schifferknotens von links unten nach rechts oben verlaufen, da dieses als Zeichen des waffenfähigen Mannes ausgelegt wurde - bekanntlich wird das Schwert/der Degen so gezogen.

Der blaue Diagonalstreifen hat aber auch noch eine andere Bewandtnis: Reine Seide war sehr begehrt und der Matrose verschenkte diese gerne mal an seine Angebetete. Um nun im Rahmen der Kostendämpfung dieser Seidentücher wieder habhaft zu werden, wurde das Tuch durch den eingewebten blauen Streifen als militärisches Eigentum gekennzeichnet.

Was hat es mit dem 'Nordsee'- und 'Ostseeknoten' auf sich?

Nach altem Brauch pflegten die der Marinestationen Ostsee zugehörigen Soldaten den Knoten so zu binden, dass der blaue Streifen in entgegengesetzter Richtung (von links oben nach rechts unten) verlief, um sich so von den Soldaten der Nordsee Stationen zu unterscheiden. Dieser Brauch war aber vorschriftswidrig und wurde bei anderen Verbänden nicht geduldet, bei anderen jedoch sogar befohlen (noch in der Kriegszeit bis 1945).

Woher kommt die Fliege?

ach dem abgelaufenen Trauerjahr für Lord Nelson gefiel der Königin dieser schwarze Matrosenknoten so sehr, dass uns die Überlieferung erzählt, die Schleife (Fliege) sei als Aufhebung der Trauer um Nelson gestiftet worden.

Um die Geschichte der Fliege zu erklären, müssen wir hier kurz auf den Hemdkragen der Matrosenbluse eingehen. Der Hemd- oder auch Exerzierkragen gehörte eigentlich nicht zur Bluse. Er war weder angenäht (wie bei der heutigen weißen Bluse) noch einknöpfbar (siehe heutige blaue Matrosenbluse).

Der Hemdkragen wurde unter der Bluse angelegt. Der Hemdkragen hatte ein Brust- und Rückenteil, welche mit dem eigentlichen Kragen vernäht waren. An den unteren Ecken des Brustteils war je eine Bandschlaufe angenäht, an jenem des Rückenteils je ein ca. 45 cm langes und 1 cm breites weißes Band. Die Bänder wurden durch die Schlaufen gezogen, so dass sich ein straffer Sitz ergab. Vorne am Halsausschnitt befanden sich zwei weitere weiße Bänder.

Nachdem die Bluse übergezogen war, wurde der Exerzierkragen ausgeschlagen, das bedeutet, dass er über den einfarbigen Kragen der Bluse gelegt wird. Die weißen Bänder vom Halsausschnitt wurden durch die in der Bluse angebrachten Löcher (diese Löcher gibt es in den heutigen Blusen immer noch) gezogen und der Knoten wurde mit diesen Bändern befestigt. Die meist leicht gestärkten Bänder waren waagerecht in der Mitte des unteren Teils des Knotens festgebunden, wobei die Schleife (die so genannte Fliege) ein liegendes Diagonalkreuz bildete. Wenn die Bänder weich wurden, dann stärkte man sie gewöhnlich wieder mit Zahnpasta.

Die Fliege diente also zur Befestigung des Knotens. Heute erfüllt die Fliege keine Funktion mehr (worüber die Matrosen bestimmt nicht traurig sind), sie ist nur noch reine Zierde.

Aussehen des Matrosenknotens

Matrosenknoten

Dieser - aus einem Dreiecktuch gefertigte - traditionell von Hand gebundene Schifferknoten muss so gebunden werden, dass der blaue Diagonalstreifen von links unten nach rechts oben verläuft. Auf dem unteren Teil befindet sich eine weiße Schleife in Form eines Andreaskreuzes, die so genannte Fliege.

Dieser Knoten (Aussehen und Herstellung) wird schon seit 1873 in der deutschen Marine verwendet und hat die Kaiserliche Marine, die Reichsmarine, die Kriegsmarine und die Bundesmarine (1977 sollte die Matrosenuniform abgeschafft werden) bis heute überlebt.

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