Lexikon
Maritimes
Seemännische Knoten
Seemännische Knoten dienen zum Sichern von Enden, zum Verbinden zweier Enden oder zum Festmachen eines Gegenstandes.
Sie müssen leicht und schnell zu stecken sein, zuverlässig halten und auch nach hoher Belastung wieder leicht zu lösen sein. Eine dieser drei Eigenschaften trifft allerdings meistens nicht zu ...
Hier werden die neun wichtigsten Seemannsknoten gezeigt, wie sie auch bei der Prüfung für den Sportbootführerschein verlangt werden:
Achtknoten
Er wird an das Ende einer Leine oder Schot gesetzt, um das Ausrauschen (durchrutschen) aus Blöcken oder Ösen zu verhindern.
Kreuzknoten
Er dient zum Verbinden zweier gleich starker Leinen. In der Praxis sollte man ihn nur dort verwenden, wo der Knoten nicht wechselnden Belastungen ausgesetzt ist, da er sich sonst leicht löst (z. B. zum Auftuchen von Segeln, aber nicht zum Verlängern von Festmacherleinen).
Einfacher Schotstek
Er wird zum Verbinden von unterschiedlich starken Leinen verwendet. Die dünnere Leine wird immer durch die Bucht der dickeren gesteckt. Man sollte den einfachen und doppelten Schotstek aber nicht verwenden, wenn er wechselnden Belastungen ausgesetzt ist.
Doppelter Schotstek
Er wird wie der einfache Schotstek gesteckt und benötigt einen zweiten Törn um die Bucht.
Palstek
Mit dem Palstek kann man beliebig große Augen herstellen, die sich nicht zusammenziehen und leicht wieder öffnen lassen. Dieser Knoten wird sehr häufig dazu verwendet, um an Pfählen (Pal!) oder Pollern festzumachen oder zum Verbinden zweier Leinen durch ineinander gesteckte Palsteks.
1½ Rundtörns mit zwei halben Schlägen
Mit ihm befestigt man eine Leine sicher an Ringen, Spieren (Stangen) oder Pollern. Seine Qualitäten werden oft unterschätzt und deshalb wird er zu selten verwendet.
Webeleinstek
Mit ihm befestigt man Leinen an Ringen, Spieren (Stangen) oder Pollern. Er kann sowohl gesteckt als auch geworfen werden. Es ist ein einfacher Knoten, der gut hält, sich aber lösen kann, wenn er nicht ständig belastet wird. Deshalb sollte er mit zwei halben Schlägen gesichert werden.
Stopperstek
Er wird an ein stärkeres, laufendes Ende gesteckt. Er bekneift er in einer Richtung so, dass ein Zug (hier nach links!) vom laufenden Ende übernommen werden kann. Damit kann man den Zug aus einem unklaren laufenden Ende nehmen oder auch eine Vorleine auf eine Schlepptrosse stecken. In der Gegenrichtung slipt (rutscht) er.
Belegen einer Klampe
Schiffe werden mit Leinen an Land fest gemacht und an Bord oft auf Klampen belegt. Steht die Klampe (z. B. am Mast für Fallen) senkrecht muss das untergeschlagene Auge von oben her geschlagen werden (Kopfschlag), denn umgekehrt würde es nach unten rutschen.