Lexikon
Schifffahrt
Bootsführerschein
Wer ein Sportboot zu Freizeitzwecken fahren will, braucht einen Führerschein. Ohne Führerschein dürfen Boote mit einem Motor unter 15 PS (11,03 kW) auf den meisten Binnengewässern geführt werden. Einschränkungen von dieser Regel mit anderen Limits hinsichtlich PS und sogar Segelflächengröße gelten auf dem Bodensee, dem Rhein, in Berliner Gewässern und sogenannten Landesgewässern.
SBF Binnen - Sportbootführerschein Binnen
Der Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen) ist der amtlicher Bootsführerschein zum Führen von Fahrzeugen unter 20 Meter Länge (ohne Ruder und Bugspriet) mit einer größeren Nutzleistung als 15 PS (11,03 kW) bei Verbrennungsmotoren bzw. 10,20 PS (7,5 kW) bei Elektromotoren auf Binnenschifffahrtsstraßen.
Voraussetzungen
- Mindestens 14 Jahre beim SBF Binnen unter Segeln
- Mindestens 16 Jahre beim SBF Binnen unter Motor
- Ärztliches Zeugnis (ausreichendes Seh-, Farbunterscheidungs- und Hörvermögen)
- Vorlage eines gültigen Kfz-Führerscheins oder Führungszeugnisses
SBF See - Sportbootführerschein See
Der Sportbootführerschein See (SBF See) ist der amtlicher Bootsführerschein zum Führen von Sportbooten (Motorboote und Segelboote) mit einer größeren Nutzleistung als 15 PS (11,03 kW) bei Verbrennungsmotoren bzw. 10,20 PS (7,5 kW) bei Elektromotoren auf den Seeschifffahrtsstraßen (in der Regel bis zu drei Seemeilen).
Er ist er auch für das Führen von gewerbsmäßig genutzten Sportbooten bis zu 300 Meter Abstand vom Ufer bei entsprechender Einzelfallgenehmigung.
Voraussetzungen
- Mindestens 14 Jahre beim SBF Binnen unter Segeln
- Mindestens 16 Jahre beim SBF Binnen unter Motor
- Ärztliches Zeugnis (ausreichendes Seh-, Farbunterscheidungs- und Hörvermögen)
- Vorlage eines gültigen Kfz-Führerscheins oder Führungszeugnisses
SKS - Sportküstenschifferschein
Der Sportküstenschifferschein (SKS) ist der amtlicher Bootsführerschein zum Führen von Yachten mit Motor und unter Segel in Küstengewässern (alle Meere bis 12 Seemeilen Abstand von der Festlandküste).
Der SHS ist laut der See-Sportboot-Verordnung (SeeSpbootV) für die gewerbliche Nutzung von Sportbooten im Fahrtbereich in Küstengewässern vorgeschrieben. Er ist der dritthöchste Bootsführerschein in Deutschland nach dem Sportseeschifferschein (SSS) und steht über dem Sportbootführerschein (SBF).
Der amtliche Sportküstenschifferschein enthält das internationale Zertifikat ICC und wird somit weltweit anerkannt.
Zum Erwerb des SKS sind umfangreiche und vertiefte Kenntnisse unter anderem in Navigation, Seemannschaft, Schifffahrtsrecht und Wetterkunde nachzuweisen.
Voraussetzungen
Um für die Prüfung zugelassen zu werden, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Mindestalter 16 Jahre
- Besitz des Sportbootführerschein See (SBF See)
- Nachweis über 300 Seemeilen als Crewmitglied auf Segelyachten im Bereich Küstengewässer (Meilenbuch)
SSS - Sportseeschifferschein
Der Sportseeschifferschein (SSS) ist der amtlicher Bootsführerschein zum Führen von Yachten sowie Ausbildungs- und Traditionsschiffen mit Motor und unter Segel für den Geltungsbereich 'küstennahe Seegewässer' (bis 30 Seemeilen). Damit gilt er unter anderem für die folgenden Reviere:
- Ostsee
- Nordsee
- Englischer Kanal
- Bristol Kanal
- Schottische und Irische See
- Mittelmeer
- Schwarzes Meer
Der SSS ist laut der See-Sportboot-Verordnung (SeeSpbootV) für die gewerbliche Nutzung von Yachten sowie Ausbildungs- und Traditionsschiffen im Fahrtbereich 'küstennahe Seegewässer' vorgeschrieben. Er ist der zweithöchste Bootsführerschein in Deutschland, nach dem Sporthochseeschifferschein (SHS) und steht über dem Sportküstenschifferschein (SKS).
Der amtliche Sportseeschifferschein enthält das internationale Zertifikat ICC und wird somit weltweit anerkannt.
Zum Erwerb des SSS sind umfangreiche und vertiefte Kenntnisse unter anderem in Radar-Plotting, Bootsbau, Notfall-Management, elektronische Navigation und das Arbeiten mit den englischen Gezeitentafeln (A.T.T.) nachzuweisen.
Voraussetzungen
Um für die Prüfung zugelassen zu werden, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Mindestalter 16 Jahre
- Besitz des Sportbootführerschein See (SBF See)
- Nachweis über 1.000 Seemeilen als Crewmitglied auf Segelyachten im Bereich Küstengewässer (Meilenbuch), bzw. 700 Seemeilen für Inhaber des SKS oder dem früheren BR-Schein
SHS - Sporthochseeschifferschein
Der Sporthochseeschifferschein (SHS) ist der amtlicher Bootsführerschein zum Führen von Yachten sowie Ausbildungs- und Traditionsschiffen mit Motor und unter Segel in der weltweiten Fahrt (alle Meere).
Der SHS ist laut der See-Sportboot-Verordnung (SeeSpbootV) für die gewerbliche Nutzung von Yachten sowie Ausbildungs- und Traditionsschiffen im Fahrtbereich weltweite Fahrt (Besatzung maximal 12 Personen) vorgeschrieben. Er ist der höchste Bootsführerschein in Deutschland und steht über dem Sportseeschifferschein (SSS).
Der Zusatzeintrag Traditionsschiffer berechtigt den Inhaber zum Führen von Traditionsschiffen mit einer Länge über 25 und unter 55 Metern in weltweiter Fahrt. Die Besatzung darf 25 Personen übersteigen.
Der amtliche Sporthochseeschifferschein enthält das internationale Zertifikat ICC und wird somit weltweit anerkannt.
Zum Erwerb des SHS sind umfangreiche und vertiefte Kenntnisse unter anderem in astronomischer Navigation, internationales Seerecht und tropischer Wirbelstürme nachzuweisen. Hinzu kommt die Handhabung eines Sextanten (Messen, Bestimmen, Erläutern).
Voraussetzungen
Um für die Prüfung zugelassen zu werden, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Mindestalter 18 Jahre
- Besitz des Sportseeschifferscheins (SSS)
- Nachweis über 1.000 Seemeilen im Seebereich nach Erwerb des SSS als Skipper, Coskipper oder Wachführer