Lexikon
Windjammer
Schiffsdaten | |
Bauwerft | Scott & Linton Dumbarton (GB) |
Baunummer | |
Stapellauf | 23.11.1869 |
Indienststellung | 16.02.1870 |
Verwendung | Frachtsegeler Ausbildungsschiff Museumsschiff |
Eigner | Royal Museums Greenwich |
Heimathafen | Greenwich |
Nation | Groß Britannien |
Besatzung | |
Stammbesatzung | 28 bis 35 |
Schiffsmaße | |
Länge über alles | 85,35 m |
Breite | 10,97 m |
Tiefgang | 6,40 m |
Wasserverdrängung | 2.747 t |
Takelung und Rigg | |
Takelung | Vollschiff |
Anzahl Masten | 3 |
Höhe über Deck | 46,30 m |
Anzahl Segel | 43 |
Segelfläche | 3.000 m² |
Maschinenanlage | |
Maschine | |
Leistung | |
Geschwindigkeit | |
unter Motor | |
unter Segeln | 17,15 kn (31,76 km/h) |
Cutty Sark
Die Cutty Sark wurde in Dumbarton westlich von Glasgow (Schottland) auf der Werft Scott & Linton für den Londoner Reeder John Willis gebaut und lief am 25. November 1869 vom Stapel. Scott & Linton musste zum Ende der Bauzeit Konkurs anmelden - die Cutty Sark war ihr einziges je gebautes großes Schiff. Die Werft William Denny and Brothers vollendete den Bau.
Zunächst wurde der Klipper bis 1877 im Teetransport eingesetzt. Das Schiff gewann nie eines der berühmten Teerennen. Nach der Eröffnung des Sueskanals wurde der Teetransport von Dampfschiffen übernommen, die die Fahrt von Shanghai durch den Sueskanal nach England im Jahre 1875 in 42 Tagen zurücklegten, während die Cutty Sark für die Reise um das Kap der Guten Hoffnung 102 Tage brauchte.
Später fuhr sie als Trampschiff mit verschiedenen Frachten. Nach einer harten Zeit zwischen 1877 und 1882 wurde die Cutty Sark 1885 zum schnellsten Segelschiff ihrer Größe und Zeit (Wollfahrten um Kap Hoorn), setzte etliche Rekorde und schlug auch ihre alte Rivalin Thermopylae.
1895 wurde das Schiff für 2.100 Pfund Sterling an die portugiesische Reederei J. A. Ferreira & Companhia verkauft und in Ferreira umbenannt. Nach einem schweren Sturmschaden 1916 nahe dem Kap der Guten Hoffnung, wurde das Schiff aus Kostengründen zur Barkentine um geriggt.
1922 wurde die Ferreira an die Companhia Nacional de Navigação veräußert und in Maria do Amparo umbenannt. Im selben Jahr lief das desolate Schiff, von einem Ausbesserungsaufenthalt aus London kommend, wegen eines Sturmes in den Hafen von Falmouth ein. Der bereits pensionierte Kapitän Wilfred Dowman erkannte das 53 Jahre alte, von ihm schon als Schiffsjunge stets hochgeschätzte Schiff wieder und kaufte es in Lissabon dem portugiesischen Eigner für 3.750 Pfund Sterling ab, verholte es nach Falmouth und restaurierte es mit Unterstützung seiner Gemahlin, die seinen Enthusiasmus für das schöne Schiff teilte, in den Originalzustand.
Die Cutty Sark diente dann bis 1938 in Falmouth als stationäres Ausbildungsschiff und kam 1948 als Geschenk der Witwe Kapitän Dowmans an das Thames Nautical Training College in Greenhithe.
Im Jahr 1954 wurde das berühmte Schiff auf seiner letzten Seereise in das eigens dafür gebaute Trockendock in Greenwich überführt, wo es ab 1957 als Museumsschiff zugänglich ist.
Anfang Oktober 2006 wurde das Schiff für umfangreiche Restaurierungsarbeiten geschlossen und sollte 2009 wiedereröffnet werden. Jedoch kam es am 21. Mai 2007, vermutlich durch einen defekten Staubsauger, zu einem Brand, bei dem der Schiffsrumpf weitgehend ausbrannte. Glücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt etwa die Hälfte der Schiffsausrüstung - beispielsweise die Masten und das Steuerrad - ausgelagert und zu Restaurierungszwecken bereitgestelltes Teakholz aus dem 19. Jahrhundert (im Wert von 400.000 Pfund Sterling) war noch nicht verbaut. Auch das Eisenskelett wurde durch das Feuer nicht völlig zerstört. Aufgrund dieser Umstände war eine vollständige Restaurierung möglich.
Die Wiedereröffnung erfolgte am 25. April 2012 im Beisein von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip.
Am 18. Oktober 2014 wurde das Schiff erneut durch ein Feuer auf Deck stark beschädigt.