Lexikon
Polizei Sondereinheiten
JAMAM
Die Jechida Mischtartit Mejuchedet [hebräisch: יחידה משטרתית מיוחדת] (JAMAM) [hebräisch: ימ״מ] ist eine Sondereinheit der israelischen Grenzpolizei Magav [hebräisch: מג״ב].
Geschichte
Nach einer misslungenen Geiselbefreiungsoperation im nordisraelischen Ort Maʿalot-Tarshiha wurde erkannt, dass sich die Taktik der Geiselrettung in freundlichem Gebiet von denen in feindlichen Gebieten unterscheidet.
Es wurde eine Einheit benötigt, die eine spezielle CQB-Doktrin (Close Quarters Battles) für Anti-Terror-Operationen in freundlichem Gebiet sowie Geiselrettung entwickelt und praktiziert.
Aus diesem Grund wurde die JAMAM Ende 1974 aufgestellt.
Auftrag
Das Einsatzprofil der JAMAM umfasst vorrangig die Terrorismusbekämpfung und Geiselbefreiung, aber auch der direkte Kampfeinsatz, Personenschutz und Undercover-Einsätze werden von ihr durchgeführt.
Sie ist die primäre Einheit für diesen Aufgabenbereich im israelischen Inland und normalerweise auch auf dieses Einsatzgebiet beschränkt. Dennoch kommt es aber nicht selten vor, dass sie (inoffiziell) auch im nahen Grenzgebiet Israels eingesetzt wird, allerdings nur in Abstimmung mit der Israel Defense Forces (IDF).
Einsätze
1988
Im März wurde die JAMAM alarmiert, als ein mit Frauen vollbesetzter Bus nahe Dimona entführt wurde. Bei der Befreiungsoperation wurden die drei Entführer, aber auch drei der Geiseln getötet.
2000
Im März gelang der JAMAM zusammen mit der Sajeret Matkal in Tayyibe die Gefangennahme einer Terroristengruppe.
2002
Im April führte eine Verbundoperation des Schin Bet, der IDF und der JAMAM zu der Neutralisierung des Hamas Mitgliedes Case Aduwan, der für die Planung des Pessach-Massakers in Netanja verantwortlich gemacht wurde. Während des Einsatzes, bei dem Aduwan und vier weitere Terroristen sich in einem Haus verbarrikadiert hatten, gelang es einem Scharfschützen der JAMAM zwei der Terroristen auszuschalten. Soldaten der IDF fanden und entschärften bei dem Einsatz eine vorbereitete Autobombe. Die Aktion endete nach einem zwölfstündigen Feuergefecht tödlich für die Hamas-Mitglieder, als ein gepanzerter Caterpillar D9 der Streitkräfte in das Haus fuhr und es völlig zerstörte.
2002
Gemeinsam mit der Sajeret Matkal gelang der JAMAM die Befreiung des Taxifahrers Eliyaho Goral, der von palästinensischen Terroristen entführt worden war.
2002
Am 10. November wurde der palästinensische Terrorist Sirhan Sirhan erschossen, nachdem er den Kibbutz Metzer infiltriert und fünf Einwohner - darunter eine Mutter und ihre beiden Töchter - ermordet hatte.
2003
Im Juni liquidierte die Einheit gezielt Abdullah Qawasmeh, den Chef der Terrororganisation Hamas, in Hebron.
2003
Am 3. Dezember konnte die JAMAM eine Terroristengruppe, die sich in der Stadt Tayibe versteckt hielt, erfolgreich festnehmen und damit rechtzeitig einen geplanten palästinensischen Anschlag auf eine Schule in Jokne’am vereiteln.
2004
In Betlehem wurde ein Selbstmordbombenattentat durch die Terrorgruppe al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden in einer Nervenheilanstalt während des israelischen Pessach verhindert.
2004
Im Juli töteten Einsatzkräfte der JAMAM sechs Mitglieder der Tanzim, einer Splitterfraktion der Terrorgruppe al-Fatah einschließlich des lokalen Anführers und Verbindungsmanns zur schiitischen Terrororganisation Hisbollah in Tulkarem.
2004
Im November wurden in einem Feuergefecht zwischen der JAMAM und Mitgliedern der al-Fatah drei der Terroristen getötet, unter ihnen auch Mohammed Rassan Sheikh, der jahrelang für Jassir Arafat (PLO) die Muqataa (Amtssitz des Präsidenten und Kaserne der Präsidentengarde) leitete.