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Lexikon

Windjammer

Peking
Schiffsdaten
BauwerftBlohm & Voss
Hamburg (DE)
Baunummer205
Stapellauf25.02.1911
Indienststellung16.05.1911
VerwendungFrachtsegeler
Segelschulschiff
Museumsschiff
EignerStiftung Hamburg Maritim
HeimathafenHamburg
NationDeutschland
Besatzung
Stammbesatzung31
Kadetten43
Schiffsmaße
Länge über alles115,00 m
Breite  14,40 m
Tiefgang    7,24 m
Wasserverdrängung  6.280 t
Takelung und Rigg
TakelungBark
Anzahl Masten4
Höhe über Deck51,20 m
Anzahl Segel32
Segelfläche4.100 m²
Maschinenanlage
Maschine
Leistung
Geschwindigkeit
unter Motor
unter Segeln17,0 kn (31,5 km/h)

Peking

Die Peking war als Frachtschiff für den Transport von Salpeter konzipiert und sollte im Pendelverkehr zwischen Hamburg und Valparaíso in Chile verkehren. Da die Peking keine Hilfsmotoren hatte, war sie beim Ein- und Auslaufen in den Häfen auf Schlepperhilfe angewiesen, ebenso bei Sturm im Ärmelkanal. Mit voller Besegelung war sie allerdings schneller als damalige Dampfschiffe.

Im August 1914 wurde das Segelschiff in Valparaíso mit Beginn des Ersten Weltkrieges, wie acht weitere Frachtsegler von der Reederei F. Laeisz und 40 andere deutsche Schiffe interniert.

Nach Kriegsende erfolgte die Rückführung von Caleta Coloso (Chile) nach London und am 10. Mai 1921 ging das Segelschiff als Reparation an Italien, wo man jedoch keine Verwendung für die Viermastbark hatte.

Da die Segelschiffe für die Überführungsreise auf eigene Rechnung mit dem in Europa dringend benötigten Salpeter beladen werden durften und die Salpeterfrachten hohe Erlöse brachten, konnte der Rückkauf der meisten Segelschiffe erreicht werden. Er wurde vom Deutschen Segelkontor organisiert. So gelang es der Reederei F. Laeisz, die Peking zum 11. Januar 1923 für 8.500 Pfund zu kaufen, was inflationsbereinigt heute 486.000 Pfund entspräche.

Am 25. Januar traf sie von London kommend, wohl mit Hilfe des Seeschleppers Fairplay XIV, in Cuxhaven ein und lief am 23. April 1923 nach Valparaiso aus.

In den folgenden Jahren fuhr die Peking die Route Hamburg - Talcahuano. Nach zwei Fahrten wurde sie zum kombinierten Fracht- und Schulschiff umgebaut. In den Jahren 1928 und 1929 machte die Viermastbark zwei Reisen nach Talcahuano. Ihre letzte Reise unter der Flagge der Reederei F. Laeisz führte das Segelschiff 1931/1932 nach Valparaíso und dann von Taltal (Chile) nach Santander (Spanien).

Die Reederei F. Laeisz verkaufte nach 20 Südamerikafahrten das Segelschiff 1932 in Folge der Weltwirtschaftskrise an die Shaftesbury Homes and Arethuse Training Ship (London). Sie wurde zu einem stationären Schulschiff umgebaut, in Arethusa umbenannt und bald darauf nach Upnor nahe Rochester (Grafschaft Kent) verholt und auf dem Medway verankert. Die Rahen wurden bis auf drei am Fockmast abgenommen, der Rumpf mit einem Portenband versehen.

Im Jahr 1940 wurde die Bark von der Royal Navy als Unterkunft eingezogen, wieder in Peking umbenannt und im Chatham Dockyard (Grafschaft Kent) aufgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam sie an den Vorbesitzer und erhielt den Namen Arethusa zurück.

Am 31. Oktober 1974 wurde die Viermastbark an die J. Aron Charitable Foundation versteigert. Vom 5. bis zum 22. Juli 1975 wurde der Rumpf der Peking vom niederländischen Seeschlepper Utrecht von Blackwall von London nach New York geschleppt. Dort wurde sie originalgetreu wiederaufgeriggt. Mit der Beschriftung Peking und Heimathafen Hamburg lag sie am Pier des South Street Seaport Museum in New York.

Im Oktober 2012 wurde bekannt, dass es im New Yorker Hafen keinen Platz mehr für das mittlerweile völlig marode Segelschiff gebe. Das Museum erklärte sich zwar bereit, die Peking zu verschenken, jedoch war eine schwimmende Überführung in einen anderen Hafen ohne eine umfassende Instandsetzung nicht möglich.

Am 12. November 2015 beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, die Peking für das im Aufbau befindliche Hafenmuseum Hamburg zurückholen und restaurieren zu lassen. Für 100 Dollar wurde das Schiff gekauft. Eigentümer des Schiffes wurde die Stiftung Hamburg Maritim (wohl aus politischen Gründen). Die Stiftung erhielt im Mai 2016 den Auftrag zur Rückholung und fachgerechten Restaurierung.

Im September 2016 wurde die Peking auf der Caddell-Werft auf Staten Island für die Überführung vorbereitet. Der Transport über den Atlantik mit dem Dockschiff Combi Dock III begann am 19. Juli 2017 und am 30. Juli 2017 traf das Dockschiff in Brunsbüttel ein. Die Überführung der Peking zur Peters-Werft in Wewelsfleth erfolgte am 2. August 2017.

Nach Abschluss der umfassenden Restaurierungsarbeiten, wurde die Peking am 15. Mai 2020 an die Stiftung Hamburg Maritim übergeben. Am 7. September erfolgte die Überführung von Wewelsfleth nach Hamburg. Bis zur Fertigstellung des Deutschen Hafenmuseums auf dem Kleinen Grasbrook, liegt sie vorläufig am Bremer Kai im Hansahafen.

Voraussichtlich ab Frühjahr 2021 wird es möglich sein, die historische Viermastbark Peking an ihrem zu besichtigen.

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