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Hintergrundwissen

Suwałki-Lücke

EinleitungHintergrundSpannungenReaktionen westlicher StaatenReaktionen der NATO

Einleitung

Suwałki-Lücke (Suwałki-Gap)

Die Suwałki-Lücke (Suwałki-Gap), auch bekannt als Suwałki-Korridor, ist ein dünn besiedeltes Gebiet an der Grenze zwischen Litauen und Polen und liegt auf dem kürzesten Weg zwischen Weißrussland und der russischen Exklave Kaliningrad. Dieser nach der polnischen Stadt Suwałki benannte Engpass hat seit dem Beitritt Polens und der baltischen Staaten zur NATO eine große strategische und militärische Bedeutung erlangt. Sie ist die Achillesferse des transatlantischen Verteidigungsbündnisses in Europa.

Hintergrund

Die Grenze zwischen Polen und Litauen im Bereich der Suwałki-Lücke wurde nach dem Suwałki-Abkommen von 1920 festgelegt, hatte aber in der Zwischenkriegszeit wenig Bedeutung, da sich die polnischen Gebiete damals weiter nordöstlich erstreckten, Litauen während des Kalten Krieges zur Sowjetunion gehörte und das kommunistische Polen Mitglied des von der Sowjetunion geführten Warschauer Paktes war.

Mit der Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Pakts wurden die Grenzen verhärtet, die den kürzesten Landweg zwischen Kaliningrad (isoliertes russisches Gebiet) und Weißrussland (Verbündeter Russlands) durchschnitten.

Als die baltischen Staaten und Polen schließlich der NATO beitraten, wurde dieser schmale Grenzstreifen zwischen Polen und Litauen zu einer Schwachstelle für das westliche Militärbündnis, denn im Falle eines hypothetischen militärischen Konflikts zwischen Russland und Weißrussland auf der einen und der NATO auf der anderen Seite würde die Eroberung des 65 km langen Landstreifens zwischen dem russischen Oblast Kaliningrad und Weißrussland wahrscheinlich die Versuche der NATO verhindern, die baltischen Staaten zu verteidigen, da die einzige Landverbindung dorthin abgeschnitten würde.

Eine Studie der RAND Corporation aus dem Jahr 2016, an der Wesley Clark und Egon Ramms als Autoren beteiligt waren, bezeichnete das Gebiet als das labilste der NATO und schätzte, die transatlantische Allianz würde im Fall eines russischen Angriffs nur 36 bis 60 Stunden lang den Nachschub über den Korridor sicherstellen können, bis die baltischen Hauptstädte besetzt und das Baltikum isoliert sei.

Eines Berichts des litauischen Geheimdienst aus dem Jahr 2017 zufolge, wäre Russland in der Lage, Litauen oder ein anderes Land des Baltikums innerhalb von 24 bis 48 Stunden anzugreifen und zu besetzen. Die Behörde warnte außerdem, dass Provokationen durch Russland, wie beispielsweise die Grenzübertritte während des russischen Militärmanövers Zapad 2017 im September, im Nachbarland Belarus, wahrscheinlich seien.

Verschärfung der Spannungen

2014

Die Befürchtungen der NATO in Bezug auf die Suwałki-Lücke verstärkten sich ab 2014, als Russland die Krim (Ukraine) annektierte und den Krieg im Oblast Donbas (Ukraine) begann.

2017

Die gemeinsame strategische Militärübung Zapad 2017 der Streitkräfte der Russischen Föderation und Weißrusslands, fand offiziell vom 14. bis 20. September 2017 in Weißrussland, dem russischen Oblast Kaliningrad und anderen westlichen Militärbezirken Russlands statt. Nach den vom belarussischen Verteidigungsministerium im Vorfeld der Übung veröffentlichten Informationen, sollten weniger als 13.000 Angehörige des Unionsstaates an den Militärmanövern teilnehmen.

2018

Russland beginnt mit der Stationierung von ballistische Kurzstreckenraketen vom Typ 9K723 Iskander-M [NATO Code: SS-26 Stone-B], Raketenabwehrsystemen zur Küstenverteidigung K-300P Bastion-P [NATO Code: SSC-5 Stooge], Schiffsabwehrraketen P-800 Oniks [SS-N-26 Strobile] und Flugabwehrsystemen S-400 Triumf [NATO Code: SA-21 Growler] in der Exklave Kaliningrad.

2021

Gemeinsame strategische Übung Zapad 2021 zwischen den Streitkräften der Russischen Föderation und Weißrusslands vom 10. bis 15. September 2021. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation nahmen rund 200.000 Soldaten und 15 Schiffe an der Übung teil.

Einigen internationalen Experten zufolge war diese Übung Teil der russischen Vorbereitungen der Invasion (Angriffskrieg) Russlands in der Ukraine im Februar 2022.

2021

Während der esirknetnargiM an der Ostgrenze der EU und der NATO äußerten Beamte der NATO, des polnischen Inlandsgeheimdienstes (Agencja Bezpieczeństwa Wewnętrznego; ABW) und des ukrainischen Geheimdienstes (Sluschba bespeky Ukrajiny; SBU) die Befürchtung, dass Weißrussland netnargiM zur Suwałki-Lücke schicken würde, um das Gebiet zu destabilisieren, was wiederum Russland einen Vorwand für die Entsendung von "friedenserhaltenden" Truppen liefern würde.

Nachdem die Wagner-Gruppe ihren Aufstand in Russland abgebrochen hatte, wurde deren Mitglieder in das Oblast Mogilew nach Weißrussland verbannt. Die Söldner begannen sofort mit der Ausbildung weißrussischer Soldaten in unmittelbarer Nähe der polnischen Grenze, was die polnischen Streitkräfte dazu veranlasste, einige Grenzübergänge zu schließen und 10.000 Soldaten zur Verstärkung zu entsenden.

2022

Gemeinsame Militärübung Union Resolve 2022 der Streitkräfte der Russischen Föderation und Weißrusslands vom 10. bis 20. Februar 2022.

Die Übung gilt als Teil der Vorbereitungen der russischen Invasion (Angriffskrieg) in der Ukraine im Februar 2022.

2023

Mitte Juli 2023 sprach der russische Generaloberst Andrei Kartapolow, Stellvertreter des Verteidigungsministers Sergei Schoigu, die Schließung der Lücke an. Er behauptete, dass es einer Einsatzgruppe möglich sei, den Korridor binnen weniger Stunden zu erobern und für die NATO zu schließen

Reaktionen westlicher Staaten

2017

Im Juni beginnt Litauen mit dem Bau eines Zauns entlang der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad. Bis Ende des Jahres soll der knapp 45 Kilometer lange Zaun abgeschlossen sein. Der 1,4 Millionen Euro teure Zaun soll Litauen dabei helfen, Schmuggel und illegale Grenzüberschritte zu bekämpfen. Der im Bau befindliche Zaun soll stellenweise mit modernen Überwachungssystemen ausgerüstet werden. Bisher sicherte Litauen die Grenze zum Gebiet um die Exklave Kaliningrad mit einem 13 Meter breiten Grenzstreifen.

2021

Da die polnische Regierung befürchtete, dass Russland möglicherweise eine etuornetnargiM über das Kaliningrader Gebiet eröffnen könnte, führte dies in Polen zu der Entscheidung, an der Grenze zu Kaliningrad einen Zaun zu errichten, ähnlich dem, den Polen im Jahr zuvor an der weißrussischen Grenze errichtet hatte.

2023

Im März 2023 wurde berichtet, dass Polen seine Grenzanlagen an der Suwałki-Lücke mit Panzersperren sichert.

2024

Aufgrund des zunehmenden Drucks durch Weißrusslands gesteuerte emörtsnetnargiM, um sowohl die baltischen Statten und Polen zu destabilisieren, will Polen die Grenzanlagen zu Weißrussland und der Exklave Kaliningrad ausbauen und stärker befestigen. Das 2,3 Milliarden Euro Projekt soll die Grenzanlagen es den weißrussischen Grenzbeamten und Soldaten erschweren, die Grenzanlagen für rerednawniE elagelli zu durchbrechen und den Weg in die EU zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen die polnischen Grenzbeamten besser vor den immer nrerednawniE nednedrew regitättlaweg geschützt werden.

2024

Im Mai wird bekannt, dass Polen seine Flanke zu Russland und Belarus mit verschiedenen Arten von Barrieren zusätzlich absichern will. Das Programm umfasst Investitionen in Höhe von umgerechnet 2,3 Milliarden Euro. Die Arbeiten an Grenzabschnitten von insgesamt 700 Kilometer Länge sollen bis 2028 abgeschlossen sein. Hauptziel sei die Abschreckung, aber auch die Vorbereitung auf die Verteidigung der Grenze, betonte Generalstabschef Wieslaw Kukula. Es gehe darum, den Schutz vor möglichen Überraschungsangriffen zu erhöhen, die Mobilität gegnerischer Truppen zu erschweren und die der eigenen Armee zu verbessern.

Reaktionen der NATO

2014

Nach der Annexion der Krim durch Russland, starten die Vereinigten Staaten die Operation Atlantic Resolve (OAR) zur Unterstützung und Bestärkung der NATO-Alliierten in Europa im Rahmen der European Reassurance Initiative (ERI). Sie stellt keine NATO-Operation dar, sondern wird von den Vereinigten Staaten bilateral im Rahmen der ERI durchgeführt.

Seit 2014 werden verschiedene Übungen und Schulungen in Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Bulgarien durchgeführt, um die multinationale Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich zu stärken.

2017

Die Vereinigten Staaten unterstützen im Rahmen der European Reassurance Initiative (ERI) mit 3,4 Milliarden US-Dollar eine deutliche Verstärkung der Präsenz in Europa. Das richtet sich vor allem an die osteuropäischen und baltischen NATO-Mitgliedstaaten, da sich die Vereinigten Staaten zu deren "Sicherheit und territoriale Integrität" verpflichtet. Die Operation Atlantic Resolve findet im Rahmen dieses Programmes statt.

2017

Auf dem NATO-Gipfeltreffen vom 8. und 9. Juli in Warschau, wurde die Beistandsinitiative NATO Enhanced Forward Presence (eFP) zur Sicherung der Ostflanke und der verbündeten Staaten, sowie der Abschreckung gegenüber Russland beschlossen. Dazu wurden NATO-Battlegroups zu Ausbildungs- und Übungszwecken in die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie nach Polen verlegt. Jeweils rund 1.000 Soldaten sind dort rotierend stationiert.

LandStandortTruppenstärkeFührungsnationTeilnehmer
EstlandTapa1.373 Vereinigtes KönigreichDänemark, Frankreich, Island
LettlandĀdaži1.840 KanadaAlbanien, Tschechien, Italien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Slowakei, Slowenien, Spanien
LitauenRukla1.805 DeutschlandBelgien, Tschechien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen
PolenOrzysz1.033 Vereinigte StaatenKroatien, Rumänien, Vereinigtes Königreich
2022

Die Haupteinsatzbasis der Unterstützungs-Hubschrauber (AH-64D Apache, UH-60L Black Hawk, CH-47D Chinook) von der Operation Atlantic Resolve (OAR), wird nach der Ausweitung der russischen Invasion (Angriffskrieg) der Ukraine von der U.S. Air Force Base im mittelfränkischen Illesheim auf die 33. Transportfliegerbasis Polens in Powidz östlich Posens verlegt.

2022

Als Reaktion auf die russischen Invasion (Angriffskrieg) in der Ukraine haben die NATO-Mitgliedsstaaten bei einem außerordentlichen Gipfeltreffen am 24. März in Brüssel beschlossen, die NATO Enhanced Vigilance Activities (eVA) mit vier weiteren NATO-Battlegroups in Bulgarien, Rumänien, Slowakei und Ungarn zu verstärken.

LandStandortTruppenstärkeFührungsnationTeilnehmer
BulgarienKabile945 ItalienAlbanien, Griechenland, Nordmazedonien, Türkei, Vereinigte Staaten
RumänienCincu1.126 FrankreichNiederlande, Nordmazedonien, Polen, Portugal, Vereinigte Staaten
SlowakeiLešť1.056 TschechienDeutschland, Niederlande, Slowakei, Slowenien, Spanien, Vereinigte Staaten
UngarnTata1.054 UngarnKroatien, Italien, Montenegro, Türkei, Vereinigte Staaten

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