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Lexikon

Spezialeinheiten

1st Special Forces Command

Special Forces (SFG)

Das 1st Special Forces Command (USASFC), kurz auch Special Forces genannt, ist die Dienstälteste Spezialeinheit der amerikanischen Armee (U.S. Army).

Geschichte

Die Einheit führt ihre Tradition auf die 1942 aufgestellte American/Canadian 1st Special Service Force, die so genannte Devil’s Brigade zurück. Diese war eine Spezialeinheit für Fernaufklärung und Häuserkampf, die Ende 1944 im französischen Ort Menton aufgelöst wurde, weil sie trotz hervorragender Einsatzerfolge am Ende eine Verlustrate von 134%, bezogen auf ihre Ursprungsstärke, erlitten hatte.

Eine zweite Traditionslinie wird zum Office of Strategic Services (OSS) gezogen, das auf dem europäischen und asiatischen Kriegsschauplatz etliche erfolgreiche Geheimdienstoperationen hinter den feindlichen Linien durchführte und schon damals Techniken der asymmetrischen Kriegführung, der Militär- und Ausbildungsberatung Einheimischer und der gezielten humanitären Hilfe zur Förderung von Allianzen anwandte. Eine Reminiszenz an das OSS findet sich in dem Ärmelabzeichen der Special Forces, das den OSS-Dolch zeigt.

Anfang 1952 wurde Colonel Aaron Bank mit der Aufstellung der 10th Special Forces Group (10th SFG) beauftragt, die zunächst, einschließlich aller Unterstützungseinheiten, 2.300 Mann umfasste. Am 19. Juni 1952 wurde die Einheit in Fort Bragg (North Carolina, USA) offiziell in Dienst gestellt.

Wegen dem Aufstand in der DDR am 17. Juni 1953 und einer möglichen militärischen Eskalation, wurde die Hälfte der 10th SFG nach Bad Tölz in Bayern verlegt. Aus der in den USA verbliebenen Hälfte wurde die 77th Special Forces Group (77th SFG) aufgestellt. Als territorialer Verantwortungsbereich (Area of Responsibility) der 10th SFG wurde Europa und Afrika festgelegt, während die 77th SFG für Asien zuständig wurde und mehrere Detachments dorthin verlegt wurden, um der zunehmend als bedrohlich empfundenen Volksrepublik China begegnen zu können.

Im Jahr 1956 wurde aus den im asiatischen Raum stationierten Detachments der 77th SFG die 1st Special Forces Group (1st SFG) aufgestellt und in Okinawa stationiert.

Organisation

Das Hauptquartier befindet sich in Fort Bragg. Zusammen mit dem 75th Ranger Regiment und dem 160th Special Operations Aviation Regiment (160th SOAR), bilden die Special Forces die operative Komponente des Army Special Operations Command (ASOC).

Das 1st Special Forces Command entspricht in seiner Größe etwa einer kompletten Division und bildet damit die größte Einheit der Spezialeinheiten der U.S. Army und den größten geschlossenen Einzelverband aller Spezialeinsatzkräfte mit zirka 10.000 Mann. Aufgrund ihrer speziellen Aufgaben sind die Special Forces jedoch nur ansatzweise, wie eine klassische militärische Einheit organisiert. Kleinere oder größere Kräfte sind permanent weltweit stationiert oder im Einsatz.

Struktur

Die Struktur weicht erheblich von der Mannstärke und der Bezeichnung der konventionellen Truppen ab und gliedert sich wie folgt:

Gruppe

Jede Gruppe (Special Force Group, SFG) hat eine Stärke von 2.000 Soldaten und entspricht ungefähr einem konventionellen Infanterieregiment. Sie besteht aus vier Bataillonen mit jeweils 383 Soldaten, einem Gruppenversorgungsbataillon (Group Support Battalion) und einer verstärkten Stabskompanie (Headquarters and Headquarters Command) mit einer Stärke von 89 Soldaten.

Bataillon

Ein Bataillon mit einer Sollstärke von 383 Mann besteht aus drei Kompanien mit jeweils 83 Soldaten, einer Unterstützungskompanie, einer Führungsgruppe mit 14 Soldaten und einem Stabszug mit 37 Soldaten. Auf Bataillonsebene setzten sich die Kompanien (Alpha, Bravo, Charlie) aus Spezialisten für alle Einsatzschwerpunkte zusammen.

Kompanie

Eine Kompanie besteht aus sechs Operational Detachments Alpha (ODA) mit jeweils 12 Soldaten einem Operational Detachment Beta (ODB, Stabszug) mit 11 Soldaten.

Pro Kompanie verfügt ein ODA über eine Ausbildung in SCUBA (Self Contained Underwater Breathing Apparatus) und als Kampfschwimmer, eine weitere in Fallschirmspringen, einschließlich der Techniken High-Altitude Low-Opening (HALO) und High-Altitude High-Opening (HAHO).

Zug

Ein ODA-Team (oder A-Team) ist die kleinste taktische Einheit, entspricht der Zug-Ebene bei konventionellen Einheiten und besteht nominell aus 12 Soldaten.

BezeichnungRangAufgabe
1 xDetachment CommanderCaptainKompanieführer
1 xAssistant Detachment CommanderWarrant Officer 1
(oder Chief Warrant Officer 2)
stellv. Kompanieführer
1 xOperations SergeantMaster SergeantTeam Sergeant; unterstützt die Kompanieführung
1 xOperations and Intelligence SergeantSergeant First Class
(oder Staff Sergeant)
Spezialist für Aufklärung, Spionageabwehr und Operationen der Kompanie
2 xWeapons SergeantSergeant First Class
(oder Staff Sergeant)
Spezialist für Waffen und Pionierwesen
2 xEngineer SergeantSergeant First Class
(oder Staff Sergeant)
Spezialist für Technik und Bauwesen
2 xCommunications SergeantSergeant First Class
(oder Staff Sergeant)
Spezialist für Fernmeldewesen
2 xMedical SergeantSergeant First Class
(oder Staff Sergeant)
Spezialist für Sanitätswesen

Alle Mitglieder sind vertraut mit den Sprachen ihres Einsatzgebietes und in der Lage, mehrere militärische Aufgaben im Team wahrzunehmen. Sie operieren verdeckt und können, geführt durch den Stab einer Armeegruppe, bis zu einer Einsatztiefe von 800 km ohne Versorgung eingesetzt werden.

Das ODA-Team kann sich in zwei Untergruppen teilen. Die Aufgaben des Teams sind Personen auf gegnerischem Gebiet zu rekrutieren, Partisaneneinheiten zu formieren und diese zum Einsatz gegen kleinere gegnerische Einheiten und Objekte zu bringen.

Parallel zu ihren direkten Aufgaben trainieren die Teams während ihrer Einsätze bei jeder Gelegenheit verbündete Einheiten bis zu Bataillonsgröße.

Gruppe (Group)

Zurzeit gibt es fünf aktive Gruppen und zwei gehören zur Nationalgarde. Jede aktive Gruppe unterstützt primär ein regionales Oberkommando und deren untergeordnetes Komponentenkommando für Sondereinsätze:

1st Special Forces GroupName1st Special Forces Group (1st SFG)
HauptquartierFort Lewis, Washington
DislozierungSüdostasien und Pazifischer Raum
InformationenSie wurde am 24.06.1957 aufgestellt, am 30.10.1960 reorganisiert, am 23.06.1974 deaktiviert und am 15.03.1984 wieder aktiviert.
Das 1. Bataillon (A-Kompanie) ist ständig in vorgeschobener Position auf der Torii Station, Okinawa (Japan), stationiert. Seine Hauptaufgaben bestehen aus gemeinsamen Übungen mit verbündeten Streitkräften und dem Stellen von Bereitschaftskräften für schnelle Krisenreaktion in ihrem Verantwortungsbereich.
Das 2., 3. und 4. Bataillon wurde 1984 in Fort Lewis, Washington, stationiert.
Ansonsten ist lediglich bekannt, dass das 3. Bataillon mehrere Einsätze in Thailand absolviert hat.
3rd Special Forces GroupName3rd Special Forces Group (3rd SFG)
HauptquartierFort Bragg, North Carolina
DislozierungAfrikanischer Kontinent mit Ausnahme der Länder am Horn von Afrika (Äthiopien, Somalia, Eritrea und Dschibuti), die zum Verantwortungsbereich der 5th SFG gehören
InformationenSie wurde am 05.12.1963 aufgestellt, am 01.12.1969 aufgelöst und 1990 wieder reaktiviert.
In ihrem Einsatzgebiet trainiert sie gemeinsam mit verbündeten europäischen Soldaten und seit 1997 auch mit afrikanischen Soldaten, um eine Truppe aufzustellen, die innerhalb kurzer Zeit Friedens- und humanitäre Einsätze ausführen kann.
5th Special Forces GroupName5th Special Forces Group (5th SFG)
HauptquartierFort Campbell, Kentucky
DislozierungNaher Osten, Zentralasien (die ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan und Kirgisistan) und die Ländern am Horn von Afrika (Äthiopien, Somalia, Eritrea und Dschibuti)
InformationenSie wurde 1961 aufgestellt und ist seitdem ununterbrochen aktiv.
Ihr erster und langanhaltender Einsatz war in Vietnam. Später absolviert sie auch Einsätze in Somalia, Pakistan und Bosnien.
7th Special Forces GroupName7th Special Forces Group (7th SFG)
HauptquartierEglin Air Force Base, Florida
DislozierungSüdamerika
InformationenSie wurde 1953 als 77th SFG aufgestellt und 1960 in ihre jetzige Form überführt.
Das 3. Bataillon (C-Kompanie) ist ständig in vorgeschobener Position auf der Naval Station Roosevelt Roads, Ceiba (Puerto Rico), stationiert.
Nach Einsätzen in Vietnam war sie vor allem in ihrem neu festgelegten Verantwortungsbereich aktiv, unter anderem in Panama, El Salvador, Honduras sowie in verschiedenen anderen Staaten im Kampf gegen den Drogenhandel.
10th Special Forces GroupName10th Special Forces Group (10th SFG)
HauptquartierFort Carson, Colorado
DislozierungEuropa einschließlich Russland, das Gebiet der ehemaligen Sowjetrepubliken (außer Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan und Kirgisistan), Türkei, Libanon und Israel
InformationenSie wurde am 19.06.1952 aufgestellt und ist die Dienstälteste Special Forces Group.
Das 1. Bataillon (A-Kompanie) ist heute in Böblingen (Deutschland) stationiert, nachdem es seinen angestammten Standort Bad Tölz (Deutschland), den es seit 1953 innehatte, im Juli 1991 aufgegeben hat.
Das 2., 3. und 4. Bataillon ist in Fort Carson stationiert.
19th Special Forces GroupName19th Special Forces Group (19th SFG)
HauptquartierCamp Williams, Utah
DislozierungAfrika, Nahen Osten und Asiatischer Raum
InformationenSie gehört der Nationalgarde an.

20th Special Forces GroupName20th Special Forces Group (20th SFG)
HauptquartierBirmingham, Alabama
DislozierungSüdamerika und die Karibik
InformationenSie gehört der Nationalgarde an.

Aufgabe

Die offizielle Auftragsdefinition lautet wie folgt:

"To plan and support special operations in any operational environment in peace, conflict, and war as directed by the National Command Authorities."

"Auftrag ist das Planen und Unterstützen von Spezialoperationen in jeder Einsatzumgebung im Frieden, im Konfliktfall und im Krieg gemäß den Befehlen der nationalen Befehlsautorität."

Die besonderen Erfahrungen im 2. Weltkrieg, bei denen der OSS besondere Operationsmuster vielfach erfolgreich ausgeführt hatte, stellten die konzeptionelle Grundlage für die Special Forces.

Die Einheit wurde ursprünglich aufgestellt, um selbstständig und in Kleingruppen (ODA) monatelang tief in feindlichem Gebiet zu operieren. Dort sollte sie, möglichst durch die Einbeziehung einheimischer Kräfte, einen Guerillakrieg führen, der sich auf das Binden starker feindlicher Kräfte, das Stören der Nachschub- und Kommunikationswege und das Heranziehen, Ausbilden und Führen einheimischer Widerstandsgruppierungen konzentrierte.

Die britische Bezeichnung für dieses Einsatzmuster ist 'Revolutionary Warfare' und wird ebenfalls vom Special Air Service (SAS) praktiziert.

Besonders aufgrund der Erfahrungen im Vietnamkrieg wurde das Einsatzspektrum der Einheit weiterentwickelt. Heute bildet sie den Grundstock für amerikanische Militär- und Sicherheitsberatung weltweit, wodurch die Rolle dieser Truppe weit über die eines normalen militärischen Verbandes hinausgeht. Sie bildet bei der Ausführung zahlreicher Missionsprofile in Friedenszeiten und bei manchen Kriseninterventionen de facto den militärischen Arm des Außenministeriums und ist ein probates Instrument zur Umsetzung der außenpolitischen Direktiven der USA.

Dies macht die Special Forces zur am vielseitigsten ausgebildeten Truppe innerhalb der US-Streitkräfte und ermöglicht ihren Einsatz schon in Friedenszeiten, im Spannungsfall und im Krieg.

Zusammenarbeit

Einsätze

1957

Für die Special Forces begann bereits in diesem Jahr der Vietnamkonflikt. Die Beratungs- und Ausbildungsphase endete 1964 mit dem Tonkin-Zwischenfall. Die US-Regierung verlegte umgehend Verbände des Heeres und der Marineinfanterie in Divisionsstärke nach Südvietnam.

Die 5th SFG richtete ihr Hauptquartier in Nha Trang ein und bekam zusätzlich zu ihren bisherigen Aufgaben (Beratung und Ausbildung) die Aufklärung für die konventionellen Verbände zugewiesen. Im Grenzgebiet zwischen Laos und Kambodscha wurde eine Kette von Feldstützpunkten eingerichtet, die als Basis der so genannten 'Stolperdrahtpatrouillen' dienten, mit dem Ziel, die Infiltration Südvietnams durch den Vietcong zu unterbinden.

1959

Im Vorfeld des Vietnamkriegs wurden Angehörige der Special Forces in Laos (Operation White Star) eingesetzt. Ihre Aufgabe war die Rekrutierung und Ausbildung von Soldaten für die Armee des neu gegründeten Staats. Zu Beginn des Einsatzes traten die Ausbilder zunächst als Zivilisten auf.

1961

Die USA begann die laotische Regierung offen mit Militärhilfe zu unterstützen und die Ausbilder der Special Forces trugen jetzt Uniformen. Die Zahl der Kräfte stieg zwischen 1959 und 1962 von etwa 100 auf 440. Als Laos sich Mitte 1962 zu einem neutralen Staat erklärte, wurde die Operation White Star offiziell beendet.

1964

In der Nacht des 6. Juli kam es zu einem Angriff zweier Vietcong-Bataillone auf ein Camp im zentralen Hochland nahe dem Ort Nam Dong. In dem die ganze Nacht andauernden Gefecht gelang es den Verteidigern, bestehend aus dem ODA 726, südvietnamesischen Kräften und australischen Soldaten, den Stützpunkt gegen den zahlenmäßig weit überlegenen Gegner zu halten.

1983

Am 25. Oktober bestiegen Soldaten der Special Forces, des 1st und 2nd Ranger Battalion 75th Ranger Regiment, der Navy SEALs und der neu aufgestellten Delta Force Hubschrauber des 160th Special Operations Aviation Regiment (160th SOAR) und nahmen bei der Invasion des karibischen Inselstaates Grenada (Operation Urgent Fury) teil. Ziel war es, Fort Rupert wo der Anführer des Revolutionären Rates vermutet wurde und das Gefängnis Richmond Hill in dem politische Gefangene festgehalten wurden, einzunehmen.

Beim Angriff auf das Gefängnis Richmond Hill fehlten allerdings wichtige Informationen, so dass die Einheiten nicht wussten, dass mehrere Flugabwehrkanonen vorhanden waren und das steile, hügelige Gelände keinen Platz für eine Hubschrauberlandung bot. Der Beschuss durch die Flugabwehr verwundete Besatzungsmitglieder und Soldaten der Spezialeinheiten. Ein MH-60A Black Hawk wurde so schwer getroffen, dass er eine Notlandung machen musste und ein anderer Hubschrauber neben ihm landete, um die Verletzten zu schützen. Ein Pilot kam ums Leben und die Soldaten der Delta Force mussten von einem S-61 Sea King der U.S. Navy ausgeflogen werden. Es gelang dennoch mehrere Führer der Revolutionären Volksregierung gefangen zu nehmen.

Der Einsatz war militärisch erfolgreich, offenbarte aber eklatante Abstimmungsprobleme und Konkurrenzen zwischen den beteiligten Spezialeinheiten (ASOC, JSOC, NAVSOC).

1989

Bei der Invasion Panamas (Operation Just Cause) werden Soldaten der 7th SFG und Delta Force vom 160th Special Operations Aviation Regiment (160th SOAR) unterstützt.

Während ODAs der 7th SFG diverse Aufklärungs-, Stoßtrupp- und Sabotagemissionen durchführten, inhaftierten Soldaten der Delta Force den panamaischen Machthaber General Noriega, als dieser freiwillig seinen Zufluchtsort (Apostolische Nuntiatur) verließ. Während der Kampfhandlungen befreite ein kleines Team der Delta Force ebenfalls den CIA-Mitarbeiter Kurt Muse aus dem Gefängnis Cárcel-Modelo (Operation Acid Gambit).

1990

Im Kosovokrieg, den die USA offiziell ohne Bodentruppen führten, waren die Special Forces als Aufklärer, Forward Air Controller und Zielmarkierer für die U.S. Air Force, aber auch gemeinsam mit der Delta Force im Rahmen verdeckter Operationen zur Festnahme serbischer Kriegsverbrecher aktiv.

1990

Während der Operationen Desert Shield (1990) und Desert Storm (1991), die mit der Rückeroberung Kuwaits endeten, wurden die 3rd SFG und 5th SFG vollständig dem verantwortlichen Central Command (CENTCOM) unterstellt.

1994

Gemeinsamer Einsatz von Soldaten der 3rd SFG, den Navy SEALs und der polnischen GROM auf Haiti (Operation Uphold Democracy; Resolution 940 des UN-Sicherheitsrates). Der Einsatz diente dazu, den 1990 durch Wahlen gewählten und 1991 aus dem Amt geputschten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide in sein Amt zurückkehren zu können.

2001

Am 19. Oktober startet die Operation Enduring Freedom, als die zwei eingerichteten Task Forces Sword (ODA 555, 5th SFG) und Dagger (ODA 595, 5th SFG) nachts von Usbekistan mit zwei MH-47E Chinook, eskortiert von zwei MH-60L Black Hawk DAP, der 160th SOAR mehr als 300 Kilometer (190 Meilen) über die 16.000 Fuß (4.900 m) hohen Hindukusch-Berge nach Afghanistan eingeflogen werden.

Nach dem Absetzen der beiden Task Forces, nahmen diese zu schon länger in Afghanistan operierenden CIA-Agenten und der Nordallianz auf. Task Force Sword traf sich mit General Fahim Khan in der Region Bagram/Kabul und Dagger mit General Abdul Rashid Dostum in der Region Mazar-e Sharif. Beide Task Forces unterstützten die Nordallianz-Gruppen im Kampf gegen die Taliban, indem sie gezielte Luftschlägen (GPS-gelenkte Joint Direct Attack Munition, JDAM) durch die U.S. Air Force (B-1B Lancer, B-52H Stratofortress) anforderten. So gelang es der Nordallianz innerhalb weniger Wochen, mehrere wichtige Städte von den Taliban zu erobern.

Anmerkung:
Die Geschehnisse rund um ODA 595 (Task Force Dagger) wurde 2009 durch das Buch 'Horse Soldiers' (Doug Stanton) bekannt. 2018 erschien auf dem Buch basierend der Film 'Operation: 12 Strong'.

2002

Im Januar stürmen Soldaten der afghanische Armee, der Joint Task Force 2 (JTF2) - nicht offiziell bestätigt - und den Special Forces eine Gefängnisstation im Mirwais-Krankenhauses in Kandahar, in der sich sechs arabische Kämpfer der Terrororganisation al-Qaida von Osama bin Laden fast zwei Monate lang verbarrikadiert hatten.

Nach einer zehnstündigen Belagerung endete die Besetzung der Gefängnisstation mit einem 45-menütigem Gefecht, bei dem alle arabischen Terroristen neutralisiert und fünf afghanische Soldaten verletzt wurden. Dies löschte den letzten bekannten Widerstandsblock von al-Qaida-Mitgliedern in der südafghanischen Stadt aus.

2003

Am 8. März 2003 flogen ODA 391 und 392 der 3rd SFG von der Pope Air Force Base (North Carolina, USA) zum vorgeschobenen Bereitstellungsraum in Constanta (Rumänien).

2003

Am 22. März 2003 flog der Großteil des 2nd und 3rd Battalion 10th SFG, neunzehn ODAs und vier ODBs, an Bord von sechs MC-130H Combat Talon II (speziell für Luftlandungen von Sondereinheiten umgerüstete C-130 Hercules) von ihrem vorgeschobenen Bereitstellungsraum in Constanta (Rumänien) zu einem Aufmarschpunkt in der Nähe von Irbil (Kudistan).

Beim Flug über den Nordirak wurde der Verband von der irakischen Luftabwehr angegriffen, wobei eine Maschine so stark beschädigt wurde, dass sie auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik (Türkei) notlanden musste. Nach dem ersten Flug erlaubte die Türkei die Nutzung ihres Luftraums und der Rest der 10th SFG konnte nun auf dem Kürsten Weg in den Irak geflogen werden.

Die erste Mission der 10th SFG bestand darin, den Stützpunkt der Terrorgruppe Ansar al-Islam zu zerstören, von der angenommen wird, dass sie mit der Terrorgruppe al-Qaida in Verbindung steht. Gleichzeitig und im Anschluss daran sollten die irakischen Streitkräfte im Norden angegriffen und festgesetzt werden, um ihren Aufmarsch an der Süd-Front und die Hauptanstrengungen der Invasion zu verhindern.

Schließlich umfasste die Task Force Viking insgesamt 51 ODAs und ODBs an der Seite von etwa 60.000 kurdischen Peshmerga-Kämpfern der Patriotischen Union Kurdistans (PUK).

2003

Am 25. März unterstützt die B Company 1st Battalion 5th Special Force Group (5th SFG) zusammen mit Soldaten der Delta Force die B und D Squadron Special Air Service (SAS) bei der Einnahme des Luftwaffenstützpunktes H-3. Zur Sicherung wurde nach der Einnahme eine Kompanie des 75th Ranger Regiment und das 45th Commando Royal Marines (RM) der Royal Navy von Jordanien aus zum Luftwaffenstützpunkte H-3 geflogen.

2003

Am 26. März 2003 drangen ODA 391 und 392 der 3rd SFG mit einer MC-130H Combat Talon II in den Nordirak ein, wo sie in Al-Sulaymaniya, etwa 60 Meilen östlich von Kirkuk, landeten. In den darauffolgenden Tagen nahmen sie an der Operation Viking Hammer teil.

2003

Am 1. April 2003 verlegten ODA 391 und 392 der 3rd SFG zu einem Bereitstellungsraum in der Nähe von Irbil (Kudistan), wo sie sich mit ODA 394 und 395 der 3rd SFG, ODA 043 und 044 der 10th SFG und kurdischen Peshmerga-Kämpfern vereinigten.

2003

Anfang April leitete die Operation Task Force Viking die Einnahme der Stadt Ain Sifni (Irak) ein. Diese war strategisch wichtig, da sie an der Hauptverkehrsstraße nach Mosul lag und sobald die Stadt eingenommen war, konnte die Koalition auf Mosul vorrücken. ODAs der 3rd und 10th SFG steuerten zur Vorbereitung des Angriffs Luftangriffe auf die irakischen Garnisonen in und um die Stadt, was viele irakische Wehrpflichtige zur Flucht veranlasste, so dass am 5. April 2003 nur noch zwei irakische Züge in der Stadt zu sein schienen.

Am 6. April griffen ODA 051, 055 und 056 der 5th SFG die Stadt an. Während ODA 051 den eigentlichen Angriff auf die Stadt führte, leisteten ODA 055 und 056 zusammen mit Peshmerga-Kämpfern mit schweren Waffen Feuerunterstützung. Allerdings stellte sich heraus, dass die beiden irakischen Züge eher bataillonsstärke hatten und mit schweren Waffen wie 82 mm Mörsern, Flugabwehrkanonen und einer Artillerie ausgerüstet waren.

Nach vierstündigen Luftangriffen durch F/A-18 Hornet der U.S Air Force und ständigem Beschuss mit schweren Waffen durch ODA 055 und 056 rückte der Angriffstrupp in Ain Sifni ein. Kurz darauf versuchte die irakische Infanterie, unterstützt von mehreren Mörsern, die Stadt zurückzuerobern, wurde aber von ODA 051 und den Kurden zurückgeschlagen.

2003

Am 6. April starteten ODAs der 3rd SFG und 10th SFG, zusammen mit kurdischen Peshmerga-Kämpfern die Operation Northern Safari. Die Einnahme der strategisch wichtigen Kreuzung zwischen Mosul und Kirkuk in der Nähe des Dorfes Debecka (Battle of Debecka Pass), würde den Highway 2 unterbrechen und die irakische Bewegung im Norden behindern sowie ein Sprungbrett bieten, um schließlich weiter vorzudringen und die wichtigen Ölfelder von Kirkuk zu erobern.

Die Operation begann mit einem Luftangriff durch B-52H Stratofortress der U.S. Air Force. ODA 044 rückte mit 150 Peshmerga auf eine T-Kreuzung (Objective Rock) vor, während ODA 391 und 392 Feuerunterstützung für die vorrückende Gruppe leistete. Gleichzeitig rückten zwei Gruppen von 500 Peshmerga nördlich von ihnen auf dem Bergrücken vor und ODA 043 unterstützt von 150 Peshmerga griff eine von irakischen Truppen besetzte Bergkuppe (Objective Stone) an, während ODA 394 und 395 als Feuerunterstützung fungierten.

Die zentrale Kolonne von 500 Peshmerga erreichte den Gebirgskamm; sie stießen nur auf geringen Widerstand und eroberten ihren Sektor des Gebirgskamms. ODA 394 und 395 begannen damit, die Verteidiger des Ziels Stone zu unterdrücken. Nachdem ein geplanter Luftangriff die irakische Verteidigung nicht aufweichen konnte, weigerten sich die Peshmerga das Ziel anzugreifen. Beide ODAs wurden von irakischen schweren Maschinengewehren und 120 mm Mörsern unter Beschuss genommen. Es gelang den ODAs zusätzliche Luftnahunterstützung (CAS) herbeizurufen, die den Rückzug aus der Mörserreichweite deckte und den Großteil des Abwehrfeuers der irakischen Verteidiger unterdrückte. Die ODAs 394 und 395 versorgten sich schnell mit Munition und kehrten in den Kampf zurück. ODA 043 konnte inzwischen die Peshmerga davon überzeugen, wieder vorzurücken und das Ziel auf dem Hügel wurde schließlich eingenommen.

Im Süden stießen die ODAs 044, 391 und 392 auf massive Erdwälle, die die Iraker quer über die zum Zielfelsen führende Straße gebaut hatten, und verstreuten Minen über die Fahrbahn. Während die Peshmerga versuchten die Minen zu räumen, umgingen die ODAs die Straßensperre. Als die Teams den Bergrücken erreichten, stießen sie auf irakische Infanterie in vorbereiteten Stellungen und Bunkern, die sich bald unter der Feuerkraft der GMVs (Ground Mobility Vehicles) - modifizierte Humvees mit Kaliber .50 HMGs und Mark 19 Granatwerfern - ergaben. Ein irakischer Oberst, der gefangen genommen wurde, sagte, dass eine gepanzerte Einheit der irakischen Armee, sich nach Süden zurückgezogen hatte. Die ODAs präparierten die Erdwälle auf der Straße hinter ihnen mit Sprengladungen, um diese im Fall eines überstürzten Rückzuges durchbrechen zu können.

Anschließend rückten ODA 391 und 392 auf einen kleinen Hügel vor, der als Objective Press Hill benannt wurde und eine Annäherung an die Kreuzung von Süden her verdeckte. Am Rande von Debecka verfolgte ODA 392 mehrere irakische Leichtmörser-Teams, bis sie aus großer Entfernung von einer ZSU-57-2 (leicht gepanzerte Flugabwehr-Selbstfahrlafette) unter Beschuss genommen wurden, während ODA 391 mit Panzerabwehrlenkwaffen FGM-148 Javelin und schweren Maschinengewehren des Kalibers .50 mehrere Lastwagen und Fahrzeuge in Debecka zerstörte.

Kurz darauf sahen die ODAs eine Reihe irakischer MT-LB (gepanzerte amphibische Truppentransporter) aus dem Dunst auftauchen, die sich vorsichtig auf die Kreuzung zubewegten und mit ihren Rauchgeneratoren eine Nebelwand hinter sich aufbauten. Die ODAs versuchten, sie mit Maschinengewehren vom Kaliber .50 und MK19-Granatwerfern aufzuhalten, um bis zum Eintreffen der angeforderten Luftnahunterstützung (CAS) und dem Abkühlen der Command Launch Units ihrer Javelins Zeit zu gewinnen. In diesem Moment tauchten vier irakische T-55 hinter den MT-LBs auf und feuerten mit ihren 100 mm Kanonen direkt auf die Stellungen der ODAs. Diese bestiegen ihre GMVs und zogen sich auf einen Bergrücken (Objective Alamo) zurück, der etwa 900 m von der Kreuzung entfernt war. Sie fragten erneut nach der Luftnahunterstützung, doch man sagte dass es 30 Minuten dauern würde, bis diese vor Ort wäre. Inzwischen waren die Panzerabwehr-Gruppen wieder einsatzbereit und begannen mit der Zerstörung der MT-LBs, allerdings gingen ihnen zunehmend die Raketen aus. Der plötzliche Raketenangriff brachte den irakischen Angriff vorübergehend zum Stillstand. Die T-55 nutzten die Erdwälle, um sich der Kreuzung langsam zu nähern, was sie effektiv vor dem "Lock-on" der Javelin abschirmte. Schließlich - etwa 35 Minuten nach der ersten Anforderung - trafen zwei F-14 Tomcats der U.S. Navy ein.

Obwohl die erste GBU-16 auf die T-55 gerichtet war, landete diese bei einer AOB (Advanced Operational Base) der ODAs bei Objective Rock, denn der F-14-Pilot war verwirrt und zielte auf einen alten, verrosteten T-55 bei Objective Rock. Die Bombe tötete 18 Peshmerga und verwundete 45 weitere Personen, davon vier Soldaten der ODAs und ein Kamerateam der BBC, das die Peshmerga begleitete (einer von ihnen war der Journalist John Simpson). Die Hälfte von ODA 391 fuhr sofort zum Ort des Geschehens und begann mit der Behandlung der Verletzten.

Der Rest der ODAs war gezwungen, sich vom Objective Alamo zum Objective Press Hill zurückzuziehen, als die irakische Artillerie begann, sie langsam einzukreisen. Einem Mitglied der ODAs gelang es einen T-55 zu zerstören, der die Deckung durchbrach und versuchte, auf sie zuzusteuern. Schließlich trafen zwei F/A-18 der U.S. Navy ein und vertrieben die verbleibenden Panzer und Infanterie mit massivem Einsatz von Bomben, wodurch die Schlacht beendet wurde.

2006

Teile der 10th SFG waren im Rahmen der Operation Enduring Freedom in Mali und Mauretanien im Einsatz, wo sie einheimisches Militär im Antiterrorkampf ausbildete und gemeinsam mit ihnen ein so genanntes Joint Combined Exchange Training durchführte.

2006

Das 1st und 3rd Bataillon der 10th SFG waren gemeinsam mit der 352nd Special Operations Group (352nd SOG) der U.S. Air Force im Senegal im Einsatz, wo sie einheimisches Militär im Antiterrorkampf ausbildete und gemeinsam mit ihnen ein so genanntes Joint Combined Exchange Training durchführte.

2017

Am 4. Oktober gerieten 12 Soldaten der 3th SFG und 30 nigerianische Soldaten im nigerianischen Dorf Tongo Tongo in einen Hinterhalt von Kräften der Terrorgruppe Islamischer Staat in der Großsahara (IS-GS). Bei dem Gefecht wurden vier Amerikaner und vier Nigerianer getötet.

Green Berets

Der Begriff Green Berets stammt von der ursprünglich inoffiziellen Kopfbedeckung der Special Forces, das Angehörige der Einheit ab Ende der 1950er Jahre als Erinnerung an das oft in Grün getragene Barett der OSS-Veteranen im 2. Weltkrieg wählten. Im Rahmen der massiven Aufstockung der Special Forces und entsprechend einer gesteigerten Wertschätzung der US-Regierung für Spezialeinheiten, erlaubte Anfang der 1960er Jahre ein Erlass von US-Präsident John F. Kennedy der Truppe offiziell das Tragen des grünen Baretts.

Die Special Forces haben eine besondere Bindung zu Kennedy, denn er förderte ihren Wiederaufbau und war für den Erlass zum Tragen des grünen Baretts verantwortlich. Diese Bindung wurde am Tag der Beerdigung von Kennedy gezeigt. Einer der das Grab bewachenden Männer der Special Forces legte sein Barett auf den Sarg.

Kennedy war der erste von sechs Präsidenten, der in der U.S. Navy gedient hatte, und eines der bleibenden Vermächtnisse seiner Regierung war die Schaffung einer weiteren Spezialeinheit im Jahr 1961, den Navy SEALs, die Kennedy ebenfalls mit Begeisterung unterstützte.

Zur Erinnerung an John F. Kennedy erhielt 1983 das Institute for Military Assistance, die Ausbildungsakademie der Special Forces, im Zuge einer Reorganisation den Namen 'John F. Kennedy Special Warfare Center and School'.

De oppresso liber

Der Wahlspruch der Einheit lautet De oppresso liber [Deutsch: vom Unterdrückten zum Freien].

Oft wird der Spruch fälschlich mit Freiheit den Unterdrückten übersetzt, was jedoch lateinisch oppressis libertas heißen müsste.

Horse Soldiers

Die zwölf Männer der ODA 595 der 5th SFG waren die ersten amerikanischen Soldaten auf afghanischem Boden und im Verhältnis zu den Feindeskräften 1 zu 5.000 in der Unterzahl.

Das Team sollte sich mit General Abdul Rashid Dostum, einem Anführer der afghanischen Nordallianz zusammentun, um ihm zu helfen, die Region unter seine Kontrolle zu bringen. Es gab eine einzige Gemeinsamkeit, die die brüchige Nordallianz noch verband: der Wunsch, das Land von den brutalen Taliban zu befreien.

Allerdings mussten Menschen zweier grundverschiedener Kulturen lernen, für eine gemeinsame Sache zusammenzuarbeiten, gegenseitige Unterschiede zu respektierten und die einander verbindenden Gemeinsamkeiten zu schätzten.

Memorial ODA 595 5th SFG

Vor allem kamen die zwölf Männer der ODA 595 nicht als Besatzer, sie sollten die Afghanen in ihrem Freiheitskampf unterstützen, um die Region von den Taliban zu befreien. Ohne Laster, ohne Panzer - nur mit dem Pferd.

Nach der Ankunft musste das Team viel lernen - einschließlich des Reitens auf einem Pferd. Die Männer erhielten einen Reit-Crashkurs; es blieb ihnen nichts anderes übrig, da sie sonst hätten laufen müssen.

Am 10. November befreiten ODA 595 und die verbündete Miliz von General Abdul Rashid Dostum die Stadt Mazar-e-Sharif von den Taliban und markierten damit einen großen Sieg, der den Weg für den zukünftigen Erfolg ebnete. Wochen später ergaben sich die Taliban in anderen Gebieten Afghanistans.

Captain Mark Nutsch (Kompanieführer von ODA 595) und General Abdul Rashid Dostum sind seitdem befreundet und stehen auch weiterhin in engem Kontakt. Die Geschichte der Horse Soldiers wurde wahrheitsgetreu auf dem Buch basierend in Operation: 12 Strong verfilmt, da die Soldaten von ODA 595 das Filmteam beraten haben.

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