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Lexikon

Spezialeinheiten

Joint Task Force 2

Joint Task Force 2

Die Joint Task Force 2 (JTF2) ist eine Spezialeinheit der kanadischen Streitkräfte (Canadian Armed Forces).

Geschichte

1992 gab der stellvertretende Verteidigungsminister Robert Fowler bekannt, dass er Generalgouverneur Ray Hnatyshyn empfehle, das Special Emergency Response Team (SERT) der Royal Canadian Mounted Police aufzulösen und eine neue rein militärische Einheit zur Terrorismusbekämpfung zu schaffen. Diese Entscheidung wurde vor allem deshalb getroffen, weil die kanadischen Streitkräfte ein größeres Reservoir an Rekruten für das Programm boten als die Polizeikräfte, und weil sie die öffentliche Empörung darüber eindämmen wollten, dass die Polizei in erster Linie zum Einsatz tödlicher Mittel ausgebildet wurde.

Anfang 1993 wurde die Einheit mit etwas mehr als 100 Mitgliedern aktiviert, die in erster Linie aus dem Canadian Airborne Regiment (Kanadisches Luftlanderegiment) und der Princess Patricia's Canadian Light Infantry (Leichte kanadische Infanterie) stammten.

Organisation

Die Einsatzbasis der JTF2 befindet sich in der Nähe von Ottawa (Ontario, Kanada). Sie ist Bestandteil des Canadian Special Operations Forces Command (CANSOFCOM), dem auch das Canadian Special Operations Regiment (CSOR), die 427 Special Operations Aviation Squadron (SOAS) und Canadian Joint Incident Response Unit (CJIRU) unterstellt sind.

Im Haushalt vom Dezember 2001 wurden im Rahmen des Gesamtplans nach den Anschlägen vom 11. September 2001 rund 120 Millionen Dollar für sechs Jahre bereitgestellt, um die Kapazitäten der Einheit zu erweitern und ihre Stärke auf schätzungsweise 600 Mitarbeiter zu erhöhen.

Aufgabe

Die Hauptaufgabe sind in erster Linie Operationen im Rahmen des Antiterrorkampfes, der Terrorabwehr und die Geiselbefreiung im In- und Ausland.

Daneben gehören aber auch die Spezialaufklärung, Überwachung, Schutzmaßnahmen und hochwertige Sondereinsätze zu ihren Aufgaben.

Die JTF2 übernimmt auch Aufgaben einer polizeilichen Spezialeinheit, dazu gehört unter anderem der Schutz hoher kanadischer Amtsinhaber. Hier ist er vergleichbar mit dem britischen Special Air Service (SAS), mit dem die JTF2 immer wieder gemeinsame Übungen abhält.

Zusammenarbeit

Einsätze

1993

JTF2 Soldaten wurden in Bosnien eingesetzt, wo sie in zwei- bis vierköpfigen Teams serbische Scharfschützen jagten, die in der Sniper Alley (Scharfschützengasse, Hauptstraße in Sarajevo) auf UN-Kräfte schossen.

1996

Die JTF2 wurde nach Haiti entsandt, um die Sicherheitskräfte von Präsident René Préval bei der Abwehr der Revolutionsarmee zu beraten, lokale SWAT-Teams auszubilden und Razzien bei Waffenschmugglern in Port-au-Prince durchzuführen.

1996

Im November wurde die JTF2 als Schutztruppe nach Zaire gesendet. Ihre Aufgabe war es, Generalleutnant Maurice Maril und Raymond Chrétien bei einem Treffen mit dem von Ruanda unterstützten Rebellenführer Laurent Kabila zu schützen. Während der Reise wurden die Konvois der JTF2 von kongolesischen Milizen angegriffen.

1998

Soldaten der JTF2 begleiteten General Roméo Dallaire nach Tansania, wo er gegen einen ruandischen Hutu-Beamten aussagen sollte, der der Mittäterschaft am Völkermord von 1994 beschuldigt wurde.

1999

Ein Team von JTF2 begleitet Kriegsverbrecher-Anklägerin Louise Arbour als Leibwächter in den Kosovo.

2001

Im Dezember wurden rund 40 Soldaten der JTF2 nach Afghanistan entsandt und der Task Force K-Bar zugeteilt, die aus rund 3.000 Soldaten verschiedener Spezialeinheiten internationaler Streitkräfte bestand. Im Rahmen der Task Force K-Bar arbeitete die JTF2 sehr eng mit der 3rd Special Forces Group (3rd SFG) zusammen. Dies war der erste Einsatz der Einheit, in einem umfangreichen Einsatz mit schweren Kampfsituation außerhalb Kanadas.

2002

Im Januar wurden Soldaten von JTF2 zur Erkundung einer Reihe von Höhlen voraus gesandt, die bei Zhawar Kili (südlich von Tora Bora) entdeckt worden waren. Es wurden zunächst Luftangriffe durchgeführt, bevor ein Zug vom SEAL-Team THREE (mit Desert Patrol Vehicles), gesichert von JTF2 und des norwegischen Forsvarets Spesialkommando (FSK) in das Gebiert vordrangen. Die Einheiten verbrachten etwa neun Tage mit der umfassenden Erkundung des Geländes, wobei schätzungsweise 70 Höhlen und 60 Gebäude in dem Gebiet geklärt, eine große Menge an Informationen und Munition sichergestellt wurden.

2002

Im Januar stürmen Soldaten der afghanische Armee, der Joint Task Force 2 (JTF2) - nicht offiziell bestätigt - und den Special Forces eine Gefängnisstation im Mirwais-Krankenhauses in Kandahar, in der sich sechs arabische Kämpfer der Terrororganisation al-Qaida von Osama bin Laden fast zwei Monate lang verbarrikadiert hatten.

Nach einer zehnstündigen Belagerung endete die Besetzung der Gefängnisstation mit einem 45-menütigem Gefecht, bei dem alle arabischen Terroristen neutralisiert und fünf afghanische Soldaten verletzt wurden. Dies löschte den letzten bekannten Widerstandsblock von al-Qaida-Mitgliedern in der südafghanischen Stadt aus.

2002

Im März wurden Soldaten der JTF2, der Delta Force, den Navy SEALs und des New Zealand Special Air Service (Task Force 11) mit Hubschraubern vom 160th Special Operations Aviation Regiment (160th SOAR) zur Operation Anaconda geflogen. Ziel war es den al-Qaida-Anführer Osama bin Laden und versprengte oder untergetauchte Taliban in und um Afghanistan aufzuspüren. Dabei operierten die Einheiten auch verdeckt in Nachbarländern, die nicht unmittelbar am Krieg beteiligt waren. Die Soldaten von JTF2 führten während dieser Operation Direkteinsätze und Nahschutzaufgaben durch.

Bei den Kämpfen in Takur Ghar (Afghanistan) am 4. März (Battle of Takur Ghar), wurde ein MH-47E Chinook (Rufzeichen Razor Zero-Three) durch Panzerfäuste beschädigt und machte eine Bruchlandung. Ein zweiter MH-47E Chinook (Rufzeichen Razor Zero-One) reagierte auf den Abschuss mit dem Absetzen der schnellen Eingreiftruppe (Quick Reaction Force; QRF), wurde dabei aber durch Handfeuerwaffen und Panzerfäuste beschädigt und stürzte ebenfalls ab. Ein Soldat der 160th SOAR wurde bei dem Gefecht getötet.

2004

Im Februar wurde die JTF2 nach Haiti entsendet. Die Einheit übernahm die Kontrolle und den Schutz des Flughafens, von dem aus U.S. Marines den damaligen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide evakuierte. Eine weitere Aufgabe der Einheit war es, die kanadische Botschaft während der Krise zu schützen.

2004

Schätzungsweise 40 Mitglieder der JTF2, die in der Task Force K-Bar dienten, wurden vom amtierenden US-Präsidenten George W. Bush mit der 'Presidential Unit Citation' (PUC; höchste Auszeichnung die einen Truppenteil verliehen werden kann; außerordentlicher Heldenmut im Kampf gegen einen bewaffneten Feind) für ihren Einsatz in Afghanistan ausgezeichnet.

2006

Am 26. November 2005 hielten Mitglieder der Terrorgruppe Swords of Righteousness Brigade ein Auto an, in dem sich vier Mitglieder (zwei Kanadier, ein Brite, ein Amerikaner) des Christian Peacemaker Teams (CPT) befanden und entführten diese. Die Entführung fand im Universitätsviertel von Bagdad statt, einem Gebiet, das seit der Ankunft von US-Einheiten in der Region ein Schauplatz von Unruhen war und in dem sich U.S. Marines tagelange schwere Kämpfe mit der paramilitärischen Gruppe Fedayeen Saddam lieferten.

Daraufhin leitete die Task Force Black die Operation Lightwater ein, um Geiseln zu finden und zu befreien. Dabei wurde die B Squadron Special Air Service (SAS) von der Special Forces Support Group (SFSG), einem Team der JTF2 und kanadischen Geheimdienstexperten unterstützt.

Im Rahmen der Operation Lightwater wurden fast jeden Tag und jede Nacht Hausdurchsuchungen durchgeführt und Verdächtige festgenommen, um nachrichtendienstliche Erkenntnisse zu sammeln. Die bei den Durchsuchungen beschlagnahmten Materialien und Informationen gaben Aufschluss über die Zugehörigkeit der Entführer und führten, wenn sie ausgewertet wurden (insbesondere die Mobiltelefone), zu weiteren Durchsuchungen. Insgesamt wurden 50 Hausdurchsuchungen durchgeführt, bei denen insgesamt 47 Personen festgenommen wurden. Nur 4 der Durchsuchungen wurden als "trockene Löcher" eingestuft - Orte, die keine nützlichen Informationen lieferten. Die Operation trug wesentlich dazu bei, die Geiseln zu finden und es wurden dabei auch Informationen gesammelt, die dann Operation Larchwood 4 in Gang setzte.

Am 10. März wurde dann die Leiche vom entführten Tom Fox auf einer Mülldeponie in Bagdad gefunden, getötet durch Schusswunden in Kopf und Brust. Die Hände des Leichnams waren zusammengebunden.

In den frühen Morgenstunden des 23. März führte die B Squadron SAS im Rahmen der Operation Lightwater die Operation Ney 3 durch. Das Ziel war ein Haus in Mishahda, 20 Meilen nordwestlich von Bagdad, wo sie zwei gesuchte Männer festnahmen. Während eines Verhörs (taktische Befragung) gaben diese den Aufenthaltsort der Geiseln im Westen Bagdads preis. Aus Angst vor einem Hinterhalt rief das SAS-Team die Entführer kurz vor dem Angriff auf das Haus an und forderte sie auf, ihren Aufenthaltsort zu verlassen. Um 8.00 Uhr stürmte der SAS das Haus und stellte fest, dass die Entführer das Gebäude verlassen hatten. Die drei unverletzten Geiseln wurden in einen wartenden Schützenpanzer M2A2 Bradley gebracht.

Anmerkung:
Die Times berichtet, dass der SAS von der Task Force Maroon unterstützt wurde, die aus Fallschirmjägern des britischem 1st Battalion Parachute Regiment (1st PARA) und Royal Marines (RM) der Royal Navy bestand, und dass auch die Royal Canadian Mounted Police an der Rettungsaktion beteiligt war.
Es wurde auch berichtet, dass das CPT nicht mit der Task Force Black zusammengearbeitet hat. CPT-Ko-Direktor Doug Pritchard erklärte, man wolle keine 'militärische Razzia' und 'gewaltsame Befreiung' unterstützen und ziehe es vor, eine diplomatische Lösung zu finden. Wie 'sinnvoll' und 'erfolgreich' dieses Vorgehen ist, zeigt der Fund der Leiche von Tom Fox am 10. März.

2010

Die wurden zur Sicherung der Olympischen Winterspiele Winter-Paralympics 2010 in Vancouver eingesetzt. Während einige Einheiten nur in Bereitschaft waren, arbeiteten andere mit der Royal Canadian Mounted Police zusammen.

2011

Es wird vermutet, dass JTF2 zusammen mit dem Special Air Service (SAS) und Special Boat Service (SBS) an der Operation Mobile (kanadischer Einsatz im libyschen Bürgerkrieg) beteiligt war.

2014

Die JTF2 nahm an der Operation Impact teil, deren Ziel die Ausbildung des irakischen Militärs für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischen Staat in Irak und Syrien (ISIS) im Irak war. Die Ausbildung konzentrierte sich in erster Linie auf die Verbesserung der Fähigkeiten der irakischen Streitkräfte, wie z. B. die Schulung im Umgang mit schweren Maschinengewehren und Panzerfäusten und die Vermittlung von Fachwissen zur Gefechtsplanung. Nach der Scharfschützenausbildung berichteten irakische Beamte von einer Verzehnfachung der irakischen Scharfschützenaktivitäten gegen den IS.

2017

Am 22. Juni schrieb ein Mitglied der JTF2 Geschichte, als er einen Kämpfer der Terrormiliz Islamischen Staat in Irak und Syrien (ISIS) aus einer noch nie dagewesenen Entfernung von 3.540 Metern (3.871 Yard) ausschaltete. Dieses Kunststück, der möglicherweise weiteste Scharfschützenschuss, der jemals öffentlich aufgezeichnet wurde, gelang dem Scharfschützen und seinem Beobachter, während er auf dem Dach eines Hochhauses stationiert war. Der Schuss mit einem McMillan TAC-50 Gewehr (Kaliber 50), dauerte fast zehn Sekunden, bis er das Ziel erreichte. Mit dieser Leistung übertraf er den bisherigen Rekord des britischen Corporal of Horse (CoH) Craig Harrison vom Cavalry Regiment Blues and Royals, der 2009 aus einer Entfernung von 2.475 m (2.706 Yard) geschossen hatte. Die Leistung dieses Scharfschützen unterstreicht die außergewöhnlichen Fähigkeiten und die Präzision der Einheit.

2021

Im August wurden Soldaten von JTF2 und des Canadian Special Operations Regiment (CSOR) nach Afghanistan entsandt, um sensible Dokumente zu vernichten und bei der Evakuierung von Personal in der kanadischen Botschaft in Kabul nach der Machtübernahme durch die Taliban zu helfen

2022

Im Mai 2022 besuchte Premierminister Justin Trudeau zusammen mit Mitgliedern des Kabinetts die Ukraine, um seine Solidarität zu bekunden und sich selbst ein Bild vom Krieg zu machen. Als Teil der Sicherheitsvorkehrungen wurden sie von Mitgliedern der JTF2 begleitet.

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